80 neue Arbeitsplätze für Rammingen
Heute entscheidet der Ramminger Gemeinderat über eine Anfrage der Boxler-Nachfolgefirma Schober, die rund sechs Millionen Euro in neue Produktionshallen investieren will. Auch Wohnungen für Mitarbeiter geplant
Rammingen Große Pläne hat die Markus Schober GmbH , das Nachfolgeunternehmen der Ramminger Firma Boxler, auf dem Firmenareal am Ortsrand von Rammingen: Heute Abend bekommen die Ramminger Gemeinderäte die Pläne des Spezialisten für Innenausbau und Bodendielen mit Hauptsitz im oberbayerischen Miesbach auf den Ratstisch, der den Standort Rammingen langfristig zu einem Zentrum für den Bau von Wohnmodulen – so genannten „Prix-Systemen“– ausbauen will.
In den Bau der zwei neuen Maschinenhallen will das Unternehmen rund sechs Millionen Euro investieren. Insgesamt sollen rund 80 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, so Firmensprecher Florian Wimhoff. Außerdem sollen auf dem Werksgelände noch eine nicht genannte Zahl von Mitarbeiterwohnungen gebaut werden – natürlich ebenfalls in der firmeneigenen Modulbauweise.
Wie das Unternehmen auf Anfrage der Mindelheimer Zeitung mitteilte, sei mit den Wohnmodulen ein Produkt entwickelt worden, welches laut Schober GmbH „bezahlbaren Wohnraum schafft, der sich relativ kurzfristig errichten und auch in bereits bestehenden Wohnraum integrieren lässt“. Damit könne dem „ständig wachsenden Bedarf in Städte und zunehmendem Wohnraummangel im urbanen Raum“begegnet werden.
In Holzbauweise erstellt die Markus Schober GmbH demnach schlüsselfertige Wohnmodule, hauptsächlich für den Hotel- und Wohnungsbau. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben aktuell insgesamt rund 100 Mitarbeiter – davon rund 40 am Verwaltungssitz in Miesbach und gut 60 am Produktionsstandort Rammingen. Alleine 20 Mitarbeiter in Rammingen sind in der Produktion der Wohnmodule beschäftigt.
Dort werden Module für ein Hotelprojekt in Berlin gebaut, das auf das oberste Parkdeck eines Shoppingcenters aufgesetzt wird. Die Einsatzmöglichkeiten für solche Module, welche laut Unternehmenssprecher Florian Wemhoff „durch die Holzbauweise über hervorragende klimatische und akustische Eigenschaften verfügen“, seien sehr breit gestreut.
Das Unternehmen freut sich daher über einen regelrechten Boom: „Bei uns häufen sich rasant die Anfragen“. Um der hohen Nachfrage diesem Marktsegment gerecht werden zu können und die Produktion noch weiter zu modernisieren, benötige die Markus Schober GmbH „eine neue, größere und spezialisierte Produktionsfläche, die wir in Rammingen angrenzend an unsere bereits bestehenden Produktionshallen bauen wollen“, so Wemhoff. Geplant sei eine Produktion auf 10 000 Quadratmetern, dort sollen 80 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Außer den Modulen werden im Ramminger Werk Bodendielen und Möbel gefertigt.
Firmenchef Markus Schober, einst mit 18 Jahren jüngster Schreinermeister Deutschlands, hat den elterlichen Betrieb in den vergangenen Jahren gemeinsam mit seiner Frau zu einem international erfolgreich agierenden Unternehmen aufgebaut.
Auf der Referenzliste des Unternehmens stehen prominente Namen wie der Dracula‘s Ghost Riders Club in St. Moritz, das deutsche Headquarter von Red Bull in München, die Pergola Residence in Meran oder der Konzertsaal der Elbphilin harmonie in Hamburg. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Miesbach steht nach eigenen Angaben für hochwertigste Innenausstattung und zuverlässigen Service.
Die Restaurantkette Vapiano vertraue weltweit seit über zehn Jahren auf die Leistung der Markus Schober GmbH, ebenso wie Star-Architekt Matteo Thun, mit dem Schober schon zahlreiche Projekte im Bereich Hotellerie und Gastronomie umgesetzt hat. Im Juli 2011 übernahm Markus Schober die Ramminger Traditionsfirma Boxler.