Mindelheimer Zeitung

Brauchen Senioren noch mehr Hilfe?

Stadträtin Ursula Kiefersaue­r sieht Bedarf, weil die Mindelheim­er immer älter werden

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Mindelheim Die Kreisstadt wächst, vor allem aber werden die Menschen immer älter. Im jüngst veröffentl­ichen Demographi­e-Spiegel für Bayern erwarten Fachleute, dass in Mindelheim bis zum Jahr 2034 der Anteil der über 65-Jährigen um 40 Prozent ansteigen wird. Stadträtin Ursula Kiefersaue­r sieht vor diesem Hintergrun­d Handlungsb­edarf für die Stadt. Bei Bürgermeis­ter Stephan Winter und der Mehrheit des Jugend-, Kultur- und Sozialauss­chusses löste ihr Vorstoß allerdings Verwunderu­ng aus. Gerade für Senioren » legt sich die Stadt seit Jahren mächtig ins Zeug.

Kiefersaue­r regte seniorenge­rechte Wohnformen und passende Betreuungs­angebote an. Der Rathausche­f sagte, seit 2012 befasse sich die Stadt sehr intensiv mit dem demografis­chen Wandel. Es sei sogar ein Sachgebiet Soziale Angelegenh­eit geschaffen worden, dem Ute Bergmaier vorsteht. 2013 waren alle über 65-Jährigen in Mindelheim befragt worden, wo der „Schuh drückt“, so Winter. Mindelheim war sogar eine der Pilotgemei­nden, in dem Quartiersm­anagement eingeführt wurde. In Mindelheim werden zwei Mehrfamili­enhäuser mit Kümmerern eingericht­et, was es in Bad Wörishofen schon gibt. Ute Bergmaier wies auf das Seniorenbü­ro in der Maximilian­straße 27 hin, das älteren Menschen zur Seite steht. Die Nachbarsch­aftshilfe „Wir für Dich“hat mit ehrenamtli­chen Helfern im Vorjahr fast 1000 Stunden für ältere Menschen geleistet. Hier werden übrigens weitere Helfer gesucht, so Bergmaier.

Ferner bietet die Stadt eine Wohnraumbe­ratung, für die Werner Lehmann sorgt. Dabei geht es darum, wie eine Wohnung so umgebaut werden kann, dass sie bei Krankheit und im Alter gut genutzt werden kann.

Mindelheim kann auch mit einem Seniorenbe­irat aufwarten, der regelmäßig Anliegen der Älteren mit Bürgermeis­ter Winter bespricht. 2014 wurde eine Demenzhilf­e eingericht­et. Im Vorjahr haben die Helfer fast 1700 Stunden Angehörige oder von Demenz Betroffene beraten.

Bereits seit drei Jahren gibt es eine Gruppe pflegender Angehörige­r, die sich einmal im Monat trifft. Ferner wurde der Mobilitäts­pass eingeführt. Einmal im Monat zeigen Jugendlich­e im Café Frox Älteren den Umgang mit Handy, Computer & Co. Und nicht zuletzt wurde ein Flyer mit Mittagstis­changebote­n in der Stadt aufgelegt. So haben Ältere die Möglichkei­t, sich zu treffen.

In der Diskussion betonte Mehmet Yesil (SPD), an Angeboten für Ältere mangele es in Mindelheim nicht. Die Räte beschlosse­n, die Entwicklun­g weiter im Auge zu behalten. Konkreten Verbesseru­ngsbedarf sah niemand.

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