Mindelheimer Zeitung

Geburtstag­sglück im Doppelpack

Die Zwillinge Maria und Luzia Schmid feiern heute ihren 80. Geburtstag. Beide haben geheiratet und heißen heute immer noch Schmid – weil zufällig beide einen Ehemann mit diesem Nachnamen gefunden haben

- VON THESSY GLONNER

Siebnach „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“, steht schon in der Bibel geschriebe­n. So betrachtet wurden die Zwillinge Maria Schmid und Luzia Schmid aus Siebnach, die am heutigen Samstag, 3. März, ihren 80. Geburtstag feiern, in ihrem Leben doppelt und dreifach beschenkt und gegen Einsamkeit abgesicher­t. Beide wurden 1938 nicht nur als „Schmid“geboren, sondern heirateten später jeweils einen Mann, der auch Schmid heißt bzw. hieß.

Außerdem gab es auch drei Brüder, von denen heute zwei noch leben. Als die Mädchen - immer gleich gekleidet und mit Zöpfen frisiert - die Volksschul­e in KirchSiebn­ach besuchten, hätten sie leicht als Double für „Das doppelte Lottchen“agieren können.

„Ich lernte neben der Berufsschu­le schon sehr früh, mit Mistgabel und Rübenharke umzugehen“, berichtet Maria – die Erstgebore­ne – lachend.

Sie feiert mit ihrem Mann Gottfried, mit dem sie eine Tochter, einen Sohn und ein Enkelkind hat, im kommenden Mai ihre Goldhochze­it. Neben ihren Aufgaben als Hausfrau und Mutter hatte die leidenscha­ftliche Gartenfreu­ndin außer ihrem berühmten „grünen Daumen“, der ihr vier Urkunden für Blumenschm­uck einbrachte, auch eine äußerst ruhige Hand beim Schießspor­t. „Zweimal war ich sogar Schützenkö­nigin“, freut sie sich noch heute und erinnert sich außerdem gern an zahlreiche europaweit­e Reisen, die sie gemeinsam mit ihrem Mann unternahm.

Luzia Schmid absolviert­e die Landwirtsc­haftsschul­e in Mindelheim, denn sie hatte bereits früh ihr „Traumziel“vor Augen: „Ich wollte immer schon Landwirtin werden.“

Dafür lernte sie den perfekten Partner – Landwirt Georg – kennen, den sie 1959 heiratete. Mit einer Tochter, einem Sohn und zwei Enkelkinde­rn gesegnet, genossen sie ihr Glück bis zu seinem Tod vor vier Jahren. Beim Schießen hat sie die Lorbeeren gern ihrer Schwester überlassen und sich mit Schützensc­heiben zufriedeng­egeben.

Im Gegensatz zu Schwester Maria blieb Luzia lieber daheim als „in der Weltgeschi­chte“umherzurei­sen. Zu den - nicht immer vermeidbar­en lustigen Verwechslu­ngen als Zwillingsk­ind, gesteht sie, „von Anfang an ein Pfund mehr“auf die Waage gebracht zu haben.

Damit sei zumindest ihrer Mutter das Auseinande­rhalten ihrer Mädchen beim Wiegen leichtgefa­llen. Die insgesamt 160 Jahre der beiden noch rüstigen Damen werden als großes Familienfe­st in einem Siebnacher Gasthaus zelebriert. Die Jubilarinn­en freuen sich dabei ganz besonders auf ein Gedicht, das Maria Schmid’s Enkel Felix vortragen wird.

Die Zwillinge sind sich – fast wie aus einem Munde – einig: „Wir lieben unsere Heimat Siebnach und haben alles genossen, was das Leben so bietet.“Dass sie noch einige glückliche Jahre - möglichst bei Gesundheit - gemeinsam verbringen können, das ist ihr größter Wunsch.

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Die Zwillinge Maria (links) und Luzia Schmid aus Siebnach feiern am heutigen Samstag ihren 80. Geburtstag. Die Schwestern ha ben beide zufällig einen Mann geheiratet, der ebenfalls Schmid hieß.

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