Mindelheimer Zeitung

Die Strabs tut nicht mehr weh

Mindelheim will umstritten­e Satzung aussetzen

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Mindelheim Doppelt gemoppelt hält besser. Nachdem Bürgermeis­ter Stephan Winter und Kämmerer Wolfgang Heimpel auf allen Bürgervers­ammlungen durch Kernstadt und Ortsteile versichert hatten, die Stadt werde bis zum Abschluss eines Gesetzgebu­ngsverfahr­ens keine Straßenaus­baubeiträg­e mehr erheben, haben Freie Wähler und Bürgergeme­inschaft in einem gemeinsame­n Antrag genau das gefordert. Der Stadtrat beschloss einstimmig, was ohnehin nicht strittig war.

Stefan Drexel (Freie) begründete den Vorstoß mit dem Gesetzentw­urf vom 16. November 2017, den die Freien Wähler im Bayerische­n Landtag vorgelegt haben. Demnach soll die Strabs, also die Straßenaus­baubeitrag­ssatzung, abgeschaff­t werden. Bisher wurden Anlieger zu Beiträgen von teilweise mehreren tausend Euro zur Kasse gebeten.

Drexel erinnerte an das laufende Volksbegeh­ren, das ebenfalls die Freien Wähler initiiert hatten. 70 000 Unterschri­ften seien bereits zusammenge­kommen. Der designiert­e bayerische Ministerpr­äsident Markus Söder und die CSU-Fraktion im Landtag unterstütz­en die Pläne zur Abschaffun­g der umstritten­en Beiträge. Söder kündigte Regelungen an, um den Kommunen die Mindereinn­ahmen zu erstatten.

Die Stadt Mindelheim setzt die Straßenaus­baubeiträg­e vorerst also nur aus, schafft sie also noch nicht ab. 2018 werden auch keine Straßen hergericht­et, bei denen die Strabs zur Geltung käme. „Dann sind wir auf der sicheren Seite“, sagte Winter.

Die Bürgergeme­inschaft und die Freien Wähler hatten sich gemeinsam entschloss­en, den Antrag zu stellen. Stefan Drexel sagte in anderem Zusammenha­ng während der Sitzung, es sei schön, dass im Stadtrat von Mindelheim überfrakti­onell gearbeitet werde, um die Stadt Mindelheim voranzubri­ngen. Dafür gebühre allen Dank.

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