Auf einem guten Weg
Der Schützengau Mindelheim zählt Zuwachs bei den Jungschützen – und braucht einen neuen Wettkampfleiter
Dirlewang Was 1. Gauschützenmeister Ludwig Stedele des Schützengaues Mindelheim leistet, ist schon beachtlich. Dies wurde auf der Jahreshauptversammlung im Schützenheim in Dirlewang wieder deutlich. Stellvertretender Bezirksschützenmeister Johann Hafner machte in seinem Grußwort darauf aufmerksam, dass Stedele im vergangenen Jahr die höchste Schützenehrung, das Protektorabzeichen in Gold, im Schloss Nymphenburg in München erhalten hat. Dass diese Auszeichnung verdient ist, wird jedem schnell klar, wenn man sieht, mit welchem Elan und Herzblut der Gauschützenmeister sein Amt seit vielen Jahren bekleidet. Da im Gau immer noch kein Gausportleiter gefunden wurde, hat Ludwig Stedele nicht lange gefackelt und auch dieses Amt kommissarisch übernommen.
Der Gau Mindelheim kann über ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. In den 36 Gauvereinen wurde die magische Mitgliedermarke von über 4000 endlich geknackt, aktuell zählt der Gau 4066 Mitglieder. „Das ist eine Steigerung um 84 Mitglieder“, freute sich Stedele, der auch sonst einen positiven Trend im Bayerischen Sportschützenbund (BSSB) und dem Deutschen Schützenbund (DSB) erwähnen durfte. Nur im Schützenbezirk Schwaben sei die Mitgliederzahl gesunken.
Auch bei den Jungschützen geht es bergauf. So sind in der Schülerklasse im Gau 136 Mitglieder, in der Jugend 220 und in der Juniorenklasse 234 Mitglieder gemeldet. Die jüngsten Gaumitglieder seien drei Jahre alt und Erwin Schalk aus Oberrieden mit 92 Jahren der Älteste,
der sogar letztes Jahr noch beim Gauschießen aktiv war. Dicht gefolgt von Anton Landsperger (Breitenbrunn) und Josef Stedele (Dirlewang), beide 91 Jahre alt.
Sehr erfreulich erwähnte Ludwig Stedele, dass der Gau Mindelheim einer der wenigen im Schützenbezirk Schwaben sei, der in den vergangenen Jahren noch regelmäßig ein Gauschießen vorweisen konnte. Die Entwicklung beim Gau-Ältestenschießen in Unterkammlach brachte allerdings eine unzufriedene Resonanz. Nur 32 Starter waren dabei.
„Ich lasse aber nicht locker und werde auch heuer wieder einen neuen Anlauf starten“, versprach Stedele. Daneben informierte er die 33 anwesenden Vertreter der Gauvereine über den derzeitigen Stand des Schützenmuseums in Illerbeuren. „2018 wird definitiv noch keine Eröffnung stattfinden.“Das Wasser stehe immer noch im Keller.
Einen detaillierten Bericht lieferte Ludwig Stedele in seiner Funktion als kommissarischer Gausportleiter. Auch hier sei der Gau Mindelheim sehr erfolgreich gewesen. Die
Gaumeisterschaften wurden an 14 Terminen ausgetragen und die Starterzahl sei mit dem Vorjahr fast vergleichbar. „Leider haben sich nur 20 Vereine an der Gaumeisterschaft beteiligt“, berichtete Stedele, der die Gunst der Stunde nutzte und bekannt gab, dass Rundenwettkampfleiter Helmut Thiemig noch den Rundenwettkampf 2019 durchführen wird, aber danach sein Amt nicht verlängert. „Ich bitte die Vereine, sich schon heute Gedanken über einen Nachfolger zu machen“, appellierte er. „Und bitte verlasst euch nicht auf mich, in der Hoffnung, dass ich auch noch das Amt übernehmen werde.“
Erster Schützenmeister Wolfgang Krumm der Kgl. priv. Schützengesellschaft Dirlewang berichtete anschließend über das geplante Gauschießen: „Die Vorbereitungen gehen langsam dem Ende entgegen.“Der Schießbetrieb findet vom 19. bis 29. April an 36 Schießständen statt. Am 1. Mai steht das Finalschießen an und anlässlich des 150-jährigen Jubiläums ist von 4. bis 6. Mai ein Jubiläumsfestzelt am Feuerwehrhaus aufgebaut.
Nach den Ehrungen (siehe Infokasten) trat Schützenmeister Winfried Bräckle (Schützenverein Heideröslein Oberegg) ans Mikrofon. Um den Jugendbereich an der Luftpistole wieder zum Leben zu erwecken, würde er gerne ein Luftpistolentreffen organisieren, sofern es die Vereine wünschen. Sein Vorschlag erntete breite Zustimmung, entsprechend werde er sich nun darum kümmern.
Auch Ludwig Stedele ging auf die Intensivierung der Jugendarbeit in den Vereinen ein. „Die Jugend ist unsere Zukunft und die Mitgliederwerbung sollte bei jedem Verein höchste Priorität haben.“Die Gaue Memmingen und Türkheim seien im Jugendbereich schon deutlich weiter. Viele Vereine würden zu den Gaumeisterschaften keine Schüler, Jugend oder Junioren anmelden. „Obwohl bestimmt viele Talente unter den Vereinen sind,“ist sich Stedele sicher. Gerade im Schülerund Jugendbereich würden die Weichen für die Zukunft gestellt, ob der Jungschütze dem Sport erhalten bleibt oder er sich etwas anderem widmet.