Wenn das Spielzeug giftig ist
Über 2000 gefährliche Produkte gemeldet
Brüssel Gefährliches Spielzeug, entzündliche Akkus oder ein SuzukiMotorrad, bei dem die Kette reißt, wenn geschaltet wird: 2201 Mal haben europäische Verbraucherschutzbehörden im vergangenen Jahr Alarm geschlagen und gefährliche Produkte aus dem Verkehr gezogen. 354 Meldungen kamen alleine aus Deutschland.
Fast jede dritte Warnung betraf Kinderspielzeug, danach folgen Fahrzeuge (20 Prozent), Textilien (zwölf Prozent), elektronische Geräte (sechs Prozent) und Babyartikel (fünf Prozent). Unter anderen wurden elf Modelle der bei Kindern so angesagten Fidget Spinner gemeldet. Die kleinen Spielzeuge enthielten etwa gefährliche Chemikalien oder Batterien, die hätten verschluckt werden können. „Ich erinnere mich sehr gut, dass mein Enkel wollte, dass ich ihm einen kaufe“, sagte EU-Verbraucherschutzkommissarin Vera Jourová. Sie habe es letztlich jedoch nicht getan. Wie schon im Vorjahr kam mehr als die Hälfte der beanstandeten Produkte (53 Prozent) aus China.
Die europäischen Behörden alarmieren sich seit 2004 gegenseitig über ein Schnellinformationssystem, wenn irgendwo in der EU und drei weiteren beteiligten Ländern ein gefährliches Produkt entdeckt wird. Auch zwischen China und der EU-Kommission gibt es einen regelmäßigen Austausch.
Weil Verbraucher immer häufiger im Internet kaufen, führt die EU auch Gespräche mit Online-Händlern. Jourová betonte, man sei etwa mit Ebay, dem chinesischen Unternehmen Alibaba, Amazon oder der deutschen Otto-Gruppe in Kontakt und rufe sie dazu auf, freiwillige Zusagen zu machen, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen. Die Unternehmen sollten zum Beispiel prüfen, welche Produkte auf der EU-Plattform gemeldet worden sind, und mit den jeweiligen Händlern in Kontakt treten.