Und noch ein Titel
Frauen des ECDC Memmingen werden eine Woche nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft auch Pokalsieger. 2016 ist das den Allgäuerinnen schon einmal gelungen
Berlin Da ist auch das zweite Ding! Nur eine Woche nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft sicherten sich die Eishockey-Frauen der Memminger Indians auch den Pokal des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB). Beim Finalturnier in Berlin gewannen die Schützlinge von Trainer Werner Tenschert zunächst gegen Gastgeber Eisbären Berlin mit 6:1 (1:1, 2:0, 3:0), einen Tag später siegten sie gegen Ingolstadt mit 4:1 (1:0, 1:1, 2:0). Zum zweiten Mal nach 2016 gehen damit die beiden wichtigsten nationalen Titel ins Allgäu, den Pokal-Wettbewerb haben sie nun bereits zum dritten Mal in Folge für sich entschieden. Verteidigerin Lena Kartheininger meinte: „Wir haben unserer überragenden Saison mit dem Pokalsieg die Krone aufgesetzt. Unsere geschlossene Mannschaftsleistung führte uns zum nächsten Titel.“
Dabei begann die Anreise mit vielen Hindernissen: Vereiste Fahrbahnen, querstehende Lastwagen und zahlreiche Unfälle stellten die Geduld des gesamten Teams auf die Probe. Entsprechend durchwachsen war auch die Leistung der Memmingerinnen im ersten Drittel gegen Berlin. Top-Torjägerin Taylor Day hatte ihr Team zwar in der zweiten Minute in Führung gebracht, doch nur drei Minuten später glich Eisbären-Kapitänin Nina Kamenik zum 1:1 aus. Nach dem ersten Seitenwechsel kamen die Allgäuerinnen aber immer besser in Fahrt. Marie Delarbre (31.) und Carina Strobel (35.) brachten die Indians auf die Siegerstraße. Im letzten Abschnitt dominierte der ECDC, Taylor Day (42./56.) und Julia Seitz (58.) legten weitere Treffer nach. Das erste Etappenziel, die Teilnahme am Endspiel, war damit geschafft.
Gegner war der Bundesliga-Dritte Ingolstadt, der Vizemeister Planegg im zweiten Halbfinale mit 6:3 besiegt hatte. Schon im ersten Drittel waren die Allgäuerinnen die bessere Mannschaft, doch eine starke Lisa Geml im Tor der Oberbayern rettete ihr Team mehrmals vor dem Rückstand. Erst ein Kontertor durch Manuela Anwander (18.) brachte die Führung für Memmingen. Mitte der Partie kassierten sie den Ausgleich durch Vena Kanters (31.), ließen sich davon aber nicht beirren und legten durch Day (33.) erneut vor. Wieder beherrschten die Indians im letzten Drittel den Gegner, für das 4:1-Endresultat sorgten Daria Gleissner (51.) und Julia Seitz (57.).
Besonders bemerkenswert: Von sechs nationalen Titeln der vergangenen drei Jahre gewannen die Memmingerinnen fünf – nämlich zweimal die Meisterschaft und dreimal den Pokal. Trainer Tenschert war entsprechend euphorisch: „Der DEB-Pokal entwickelt sich so langsam zu unserem Lieblingswettbewerb. Ähnlich dominant wie in der Liga sind wir auch in Berlin aufgetreten.“Und Co-Trainer Markus Rose verwies auf die Statistik: „Mit 43:21 Torschüssen, davon 13:4 im letzten Drittel, haben wir das Finale verdient gewonnen.“
In die Sommerpause können sich die „Indianerinnen“aber noch nicht verabschieden. Zunächst steht am kommenden Wochenende die traditionelle Abschlussfahrt auf dem Programm, bevor am Ostersamstag das Frauen-Länderspiel Deutschland gegen Ungarn in Memmingen stattfindet. Am gleichen Tag sind die Spielerinnen auch von Memmingens Oberbürgermeister zum Empfang ins Rathaus eingeladen.