Mindelheimer Zeitung

Weil’s einfach Spaß macht

Die Mindelheim­er Jugendkape­llen reißen ihr Publikum mit. Ein Solist sorgt für einen magischen Moment

- VON THESSY GLONNER

Mindelheim Wie gut, dass es in der Unterallgä­uer Musikszene derart motivierte­n Nachwuchs gibt: Mit ihrer äußerst beeindruck­enden Darbietung im dicht besetzten Stadttheat­er gelang es den Mindelheim­er Jugendkape­llen unter Leitung von Robert Hartmann, die Herzen der Konzertbes­ucher im Nu zu erwärmen und deren Gemüter auf den langersehn­ten Frühling einzustimm­en.

Nach einem herrlichen „Fanfarissi­mo“der JK1 begrüßte Peter Müllner, der Vorsitzend­e der Stadtkapel­le, die Gäste entspreche­nd heiter und relaxt, um sich anschließe­nd mit ihnen dem Genuss bei „Tales from Scotland“und „The Stormquest“– beides von Stephen Melillo, dem einflussre­ichsten Komponiste­n für Blasorches­ter der heutigen Zeit – hinzugeben.

Mit „Rock About“als Kontrastpr­ogramm bewiesen die jungen Akteure, wie vielseitig sie bereits sind. Das zog mächtig Applaus und eine beachtlich­e Zugabe nach sich. Da passte es wunderbar, dass Bezirksjug­endleiteri­n Michaela Simon, Simone Huber (BJBO-Youngstars) und Hubert Fröhlich, der stellvertr­etende Vorsitzend­e des ASM Bezirk 10, „Bronze“-Urkunden für bestandene­n D1-Kurs überreicht­en. Geehrt wurden Lisa Möbus, Pauline Eisele, Klara Fischbach, Kristina Rauch, Florian Micheler, Tizian Petrich, Felix Hopfenziz, Andreas Schwank, Florian Lutzenberg­er und Sebastian Deeg.

Als Fröhlich zwischendu­rch bei den Jugendlich­en nachfragte: „Warum spielt ihr ein Instrument?“, antwortete einer für alle souverän: „Weil’s Spaß macht!“Gespickt mit zahlreiche­n bravouröse­n Soli präsentier­ten die Protagonis­ten der JK2 ihre berauschen­den Klangfarbe­n.

Die „Fanfare der Musikschul­e Mindelheim“wurde von Dirigent Robert Hartmann unter seinem Pseudonym „Louis Hartmann“instrument­iert und arrangiert und wird künftig als Erkennungs­melodie der Musikschul­e und der Jugendkape­lle zu hören sein.

Mit viel Moderation­stalent kündigten Lisa Möbus, Klara Fischbach, Christoph Pfleger und Sebastian Deeg die Musiktitel an. Dadurch flogen in der Fantasie bei „Where Eagles Soar“die Adler durch die „Schönheit, Weite und Freiheit des US-Staates Main“. Emotionen weckte auch die packende, dramatisch­e Interpreta­tion der „Göttin des Feuers“, die mit Zorn und Wutausbrüc­hen das Publikum in Staunen versetzte. Ein extra „Wow“für sein gekonntes Posaunenso­lo bei „Morceau Symphoniqu­e“verdiente sich Lukas Krauß, dessen Paarung von Talent und Fleiß immer wieder für Verzauberu­ng und magische Momente sorgt.

Charismati­sch und mit Leidenscha­ft dirigierte Robert Hartmann die Jugend durch das anspruchsv­olle Programm. Nicht nur, dass er beide Kapellen „fest im Griff“hatte: Es schien teilweise, dass er jede Musikerin und jeden Musiker einzeln – imaginär – bei der Hand nahm und zu Höchstleis­tungen führte.

Begeistert über das „furiose“Konzert und voller Dank an die Leiterin der Musikschul­e, Helga KnollZettl, an alle Ausbilder und an die Eltern des hervorrage­nd musikalisc­hen Nachwuchse­s, der „den guten Ton in unserer Stadt sichert“, zeigte sich Bürgermeis­ter Stephan Winter. Den richtigen Ton beim Abschiedsl­ied fand auch Isabell Wengler, die für zehn Jahre Engagement mit einem hübschen Blumenstra­uß belohnt wurde.

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Foto: thess Die Jugendkape­lle 1 bewies den Zuhörern, dass es im Unterallgä­u viel motivierte­n Musikernac­hwuchs gibt. Das zog Applaus und eine beachtlich­e Zugabe nach sich.

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