Und noch ein Verhör…
Polizeiruf 110: Starke Schultern
ARD, 20.15 Uhr Der Spruch, wonach Mann und Frau nicht zusammenpassen, ist ein Uraltklischee. Reichlich strapaziert ist auch die Krimi-Konstellation von den sich zoffenden und von Gender-Problemen geplagten Ermittlern. Dass Bauunternehmer brutal und knallhart sind – wer hätte das gedacht.
Einigermaßen neu im TV-Krimi sind regelrechte Verhörstrecken, durch die Verdächtige geschleust werden. Die jüngste Variante der Wiederholung ist eher optischer Natur: Immer häufiger treibt es die Kommissare auf Hochhaus-Dächer, wo sie sinnend und fallschwer in die Abendsonne blicken. Das muss sein, obwohl der Reiz etwa von Magdeburg aus der Vogelperspektive sich in Grenzen hält.
Da aber der Zuschauer das Recht auf einen echten Krimi hat, rührt der Mitteldeutsche Rundfunk in „Polizeiruf 110 – Starke Schultern“ein Menü zusammen, das vordergründig einigermaßen spannend daherkommt. Einigermaßen.
Da ist der Bauunternehmer René Ottmann, der einen nächtlichen Brandanschlag nur knapp überlebt. Nach dem Motto „Jeder hat die Feinde, die er verdient“, gibt es