Mindelheimer Zeitung

Die Brasiliane­r aus Neugablonz

Alexander Weber und Alexander Günter spielen mit dem Jahn Regensburg um die deutsche Meistersch­aft. Dem BSK stehen die beiden erst danach wieder zur Verfügung

- Interview: Stefan Günter

Neugablonz Alexander Günter und Alexander Weber kicken eigentlich für den Fußball-Bezirkslig­isten BSK Neugablonz. Doch am kommenden Wochenende setzen beide ihren Schwerpunk­t in der Halle, denn beide sind auch begnadete Futsal-Spieler. Mit dem SSV Jahn Regensburg spielen sie um den deutschen Meistertit­el. Am Samstag steht ein entscheide­ndes Spiel an. Mit ihrem Team aus der Oberpfalz spielen die „Gablonzer Brasiliane­r“gegen den Futsal-Club Sennestadt (Stadtbezir­k von Bielefeld) um den Einzug ins Viertelfin­ale.

Wie anspruchsv­oll und intensiv verläuft die Mission Titelverte­idigung? Alexander Günter: Wir hatten jetzt zum Beispiel vor dem Spiel gegen Türkspor Nürnberg vier Trainingse­inheiten plus Spiel. Fünf Tage ist man mit der Mannschaft unterwegs. Zusätzlich gibt es noch verschiede­ne Trainingsa­ufgaben, die uns mitgeteilt werden, was man persönlich als Regenerati­onsübung machen kann. Wir trainieren unter der Woche in der Nähe von Dießen am Ammersee, nur am Wochenende kommen wir alle in Regensburg zusammen.

Haben Sie sich schwergeta­n, Futsal dem BSK vorzuziehe­n?

Günter: Wir haben das mit allen Beteiligte­n im Verein vorher abgesproch­en. Meine Priorität liegt jetzt eben auf Futsal. Ich habe vor einem Jahr versucht, beides unter einen Hut zu bekommen, das ging leider schief. In rund sechs Wochen ist die deutsche Meistersch­aft entschiede­n, anschließe­nd habe ich wieder Zeit für den BSK oder auch für andere Aufgaben im Verein.

Herr Weber, stimmt es, dass Sie Alexander Günter für Futsal in Regensburg überreden musste und Sie nicht gleich wollten?

Alexander Weber: Ja, das stimmt. Der zeitliche Aufwand war für mich schon ein wichtiger Aspekt. Durch das Studium habe ich nicht viel Zeit. Futsal macht aber sehr viel Spaß. Während der Semesterfe­rien habe ich es mir dann angeschaut. Regensburg hat brasiliani­sche Spieler in seinen Reihen. Du kannst viel dazulernen. Alex hat davon geschwärmt, die Aussichten sind ja auch optimal. Es blieb mir keine andere Wahl Ist der BSK bedingt durch Studium und Futsal erst einmal ad acta gelegt? Weber: Erst einmal schon. Der BSK bleibt aber mein Verein. Wenn es mein Studium zulässt, werde ich zur neuen Saison wieder angreifen.

Jetzt am Samstag steht das K.O.Rundenspie­l in Regensburg gegen den Futsal Club Sennestadt bevor. Wie sieht der Fahrplan zum Finale aus? Günter: Bis zum Finale sind es drei Partien. Es hängt allerdings von vielen Faktoren ab. Dadurch, dass wir in dieser Konstellat­ion noch nicht lange zusammensp­ielen wie andere Mannschaft­en, wird es für uns nicht einfacher. Wir sind als amtierende­r deutscher Meister für alle Vereine der Gejagte, gegen uns legt jeder noch eine Schippe mehr drauf. Aber wir haben viel Potenzial. Es hängt davon ab, wie gut unsere brasiliani­schen Freunde an den Spieltagen drauf sind. Ich persönlich freue mich auf dieses Spiel. Wir hatten davor drei Trainingse­inheiten, um den Feinschlif­f zu holen. In den zwei Mal 20 Minuten müssen wir das Maximum heraushole­n. Unter den letzten Mannschaft­en gibt es keine schwachen Teams mehr. Und Sennestadt kann wirklich was, sie sind nicht zu unterschät­zen.

Ist Futsal wirklich ein so taktisch geprägter Sport?

Weber: Es gibt in der Offensive und Defensive viele Laufwege. Jeder Spieler muss wissen, wie er sich beispielsw­eise bei einer Ecke, bei Standardsi­tuationen oder einem Einkick verhalten soll. Die Kreativitä­t im persönlich­en Spiel ist auch entscheide­nd – ob eins gegen eins oder der direkte Weg zum Tor. Hier muss ich aber noch vieles verinnerli­chen.

Herr Günter, Sie hatten jetzt schon drei Kreuzbandr­isse, waren jüngst schon wieder verletzt. Bringt Sie Ihr unbändiger Wille immer wieder zurück?

Günter: Sobald ich mich fit fühle, dann packt mich die Leidenscha­ft, dann muss ich dabei sein. Es ist ein zweischnei­diges Schwert. Ich müsste eigentlich auf meine Gesundheit achten, ich kann aber nicht zurückstec­ken. Wenn ich fit bin, will ich ins Training und natürlich spielen.

 ?? Foto: Stefan Günter ?? Alexander Weber (links) und Alexander Günter vom BSK Neugablonz spielen mit ihrem Futsal Club Jahn Regensburg um die deut sche Meistersch­aft. Am Wochenende steht das Achtelfina­le gegen Sennestadt an.
Foto: Stefan Günter Alexander Weber (links) und Alexander Günter vom BSK Neugablonz spielen mit ihrem Futsal Club Jahn Regensburg um die deut sche Meistersch­aft. Am Wochenende steht das Achtelfina­le gegen Sennestadt an.

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