Mindelheimer Zeitung

Pornostar fühlte sich von Trump bedroht

Die Schauspiel­erin plaudert in einem Fernsehint­erview über ihre angebliche Affäre – und ein unschönes Nachspiel

- VON THOMAS SPANG

Washington Die amerikanis­che Pornodarst­ellerin „Stormy Daniels“hat angeblich bislang aus Angst über ihre angebliche Affäre mit Donald Trump geschwiege­n. Sie sei sogar bedroht worden, sagte sie am Sonntagabe­nd in einem Fernsehint­erview. Das Weiße Haus verrät nicht, ob der Präsident das zur besten Sendezeit ausgestrah­lte Gespräch gesehen hat. Gewiss saß Ehefrau Melania nicht neben ihm. Die First Lady zog es vor, in der Strandvill­a zu bleiben. Gewiss hätte sie ein paar unangenehm­e Fragen zu den Details gehabt, die Schauspiel­erin Stephanie Clifford, wie sie im richtigen Leben heißt, öffentlich ausbreitet­e.

Clifford erzählte, sie habe Trump 2006 bei einem Golf-Turnier kennengele­rnt. Er habe sie zum Abendessen in seine Suite eingeladen und dort zunächst nur über sich selber gesprochen. Die Begegnung sei im Bett geendet. Auf ihre Frage, was Melania wohl dazu dächte, die mit Trumps neugeboren­em Sohn Barron zu Hause saß, habe er gesagt: „Mach dir keine Sorgen. Wir haben getrennte Zimmer und Sachen.“

Doch die Geschichte war damit nicht zu Ende. Das Nachspiel könnte dem Präsidente­n rechtlich gefährlich werden. Der erste Vorfall soll sich 2011 ereignet haben. „Ein Kerl kam auf mich zu und sagte: ,Lass Trump in Ruhe. Vergiss die Geschichte‘“, erzählte Clifford. Daraufhin habe der Fremde ihr Baby angeschaut und eine unverhüllt­e Drohung formuliert. „Das ist ein hübsches kleines Mädchen. Es wäre eine Schande, wenn ihrer Mutter etwas passierte.“Die Drohung und eine rechtliche Interventi­on von Trumps Anwalt Michael Cohen hätten die Veröffentl­ichung eines Interviews verhindert, in dem Clifford über die mutmaßlich­e Affäre mit Trump auspackte. Auf dem Höhepunkt des Präsidents­chaftswahl­kampfes folgte eine Schweigege­ldVereinba­rung über 130000 Dollar.

Das Weiße Haus dementiert­e die Darstellun­g der Frau. Eine Affäre mit ihr habe der Präsident „deutlich, klar und beständig bestritten“, sagte Trump-Sprecher Raj Shah.

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Foto: dpa „Stormy Daniels“im Interview, das am Sonntag ausgestrah­lt wurde.
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