Die Käserei Mang will in Kammlach erweitern
Die Gemeinde schafft den nötigen Rahmen. Konkrete Baupläne gibt es noch nicht
Kammlach Die Käserei Mang in Kammlach will mittelfristig wachsen und hat sich deshalb Grundstücke südöstlich der bestehenden Anlage gesichert. Wie das Unternehmen, das zur Champignon-Hofmeister-Gruppe gehört, auf Nachfrage mitteilt, könne von konkreten Planungen allerdings keine Rede sein. Es spricht stattdessen von ständigen „Sondierungen für Wachstumsmöglichkeiten“. Der Standort Kammlach werde für eine mögliche weitere Expansion in den kommenden Jahren in Betracht gezogen, um das Unternehmen zukunftstauglich aufzustellen. „Eine Konkretisierung ist aber bislang nicht erfolgt. Deswegen ist es uns wichtig, keine falschen Erwartungen zu wecken“, so eine Unternehmenssprecherin.
Damit Mang bauen kann, muss die Gemeinde zunächst die Grundlagen dafür schaffen und den Flächennutzungssowie den Bebauungsplan ändern. In seiner jüngsten Sitzung genehmigte der Gemeinderat die Vorentwürfe und setzte die Bürgerbeteiligung in Gang.
Bürgermeister Josef Steidele konnte den Vertreter von Lars Consult, Harald Zettler, begrüßen, der den nicht ganz einfachen Sachverhalt erläuterte. Das ins Auge gefasste Gelände liege genau am Schnittpunkt der früheren Gemeinden Ober- und Unterkammlach und ist als Park beziehungsweise Grüngürtel ausgewiesen. Damit wollte man dokumentieren, dass es einmal zwei selbstständige Dörfer gab.
Das Gelände selbst sei früher einmal teils eine Kiesgrube gewesen, die ab 1955 verfüllt worden sei. Nach der Rekultivierung wurde sie landwirtschaftlich genutzt. Bodenproben der Behörden hätten ergeben, dass dort gebaut werden könne. Allerdings werde der Grund mit Betonpfählen bis zu einer Tiefe von sieben Metern stabilisiert, der Wasserspiegel liege bei 15 Metern. Ein wichtiger Punkt in der zukünftigen Planung sei das Schallgutachten, so Zettler weiter. Bekanntlich befinden sich westlich des Areals die Grundschule, ein Trainingsplatz und der Tennisplatz sowie weiter entfernt Häuser. In dem Genehmigungsverfahren werde festgeschrieben, dass die Lärmwerte bei Nacht 56 Dezibel beziehungsweise im Bereich direkt an der angrenzenden Bebauung 52 Dezibel nicht überschreiten dürfen. Untertags liegen die Grenzwerte etwas höher. Dazu gehöre nicht nur Lärm aus den Produktionsstätten, sondern auch außerhalb, zum Beispiel durch Transportfahrzeuge.
Der größte Teil des benötigten Grundstückes mit etwa 16000 Quadratmetern sei bereits im Besitz der Firma Mang, erklärte Bürgermeister Steidele. Er sehe keine Beeinträchtigung
Vor allem der Lärmschutz war ein Thema im Gemeinderat
der Nachbarn. Das neue Gebäude – in der Sitzung war von einer Produktionshalle die Rede – soll 20 Meter hoch werden. Zum Vergleich: Die jetzigen Hochbehälter sind 22 Meter hoch. Wie Harald Zettler weiter erläuterte, sind für den Neubau Ausgleichsmaßnahmen notwendig. Mang habe dafür bereits Flächen bei Erkheim gekauft, die nun in die Renaturierung der Günz eingeplant werden. Auf die Frage, warum diese nicht in Kammlach ausgewiesen werden, meinte der Planer, dass dort Flächen in diesem Ausmaß nicht zu bekommen seien.
Die Aussprache im Rat drehte sich vor allem um den Lärmschutz. Dabei wurde deutlich, dass das Gremium die Vergrößerung des mit Abstand größten Gewerbesteuerzahlers nicht verhindern will. Einstimmig fielen denn auch die beiden Beschlüsse zum Flächennutzungsplan beziehungsweise Bebauungsplan aus. In der nächsten Stufe des Verfahrens haben nun die Bürger das Wort und können Einwände erheben. Gehört werden auch alle Träger öffentlicher Belange. Die Einwände müssen dann im Gemeinderat einzeln besprochen und abgewogen werden.