So viele Frauen wie noch nie
Landwirtschaftsschule verabschiedet Landwirte
Unterallgäu Noch nie in der Geschichte der Landwirtschaftsschule Mindelheim sei der Damenanteil so hoch gewesen, eröffnete Schulleiter Ludwig Merk die Schulschlussfeier. Sie hätten Bestergebnisse erzielt. Von den 18 Studierenden kamen neun aus dem Unterallgäu, fünf aus dem Landkreis Günzburg, je zwei aus Neu-Ulm und Landsberg.
Die künftigen Landwirte stehen vor riesigen Herausforderungen, so Merk. Sie müssten artgerechte Tierhaltung, Biodiversität, Umwelt- Naturund Grundwasserschutz beachten. Fast jeder Betrieb müsse dazu in Technik investieren. In das künftige Bild der Landwirtschaft passten die Auslandserfahrungen in Australien von Samuel Rüd (Jedelhausen). Er zeigte, wie Großlandwirtschaft über GPS betrieben wird. Sein Fazit: „Überall auf der Welt muss man hart arbeiten.“
Ein Thema auch für die Schulabgänger: Schaffe ich es noch als Familienbetrieb, oder brauche ich Arbeiter? Ein Schwerpunkt ihrer Ausbildung sei die Mitarbeiterführung gewesen. Sebastian Zeller aus Bad Grönenbach und Angelika Ostler aus Mattsies blickten auf ihre dreisemestrige Studienzeit zurück. Ihre Betriebe schauten sie in Praxistagen an. Die staatlich geprüften Wirtschafter für Landbau wurden vom Vorsitzenden des „Ehemaligen-Verbands“Wolfgang Göppel in den VLF aufgenommen. Stipendien und Ehrenpreise verlieh BBV-Kreisobmann Martin Schorer.
Vor allem wegen der starken Landwirtschaft sieht Zweite Landrätin Marlene Preißinger das Unterallgäu als Top-Region. Den Strukturwandel sprach Oberriedens Bürgermeister Robert Wilhelm an. Zu seiner Schulzeit seien es im Altlandkreis Mindelheim 24 Studierende gewesen. Kaum mehr ein Unterallgäuer wisse noch, woher Lebensmittel kommen. Die künftigen Betriebsleiter sollten deshalb informieren.