In den Kindergärten wird es immer enger
Weil freie Plätze Mangelware sind, werden händeringend Übergangslösungen gesucht. Im ehemaligen Schwesternheim wäre zwar Platz – aber dann müsste man der Maxi- und der Spielgruppe die Stühle vor die Tür stellen
Türkheim Die gute Nachricht: Türkheim ist als Wohnort beliebt und die Gemeinde reagiert auf die boomende Nachfrage nach Bauplätzen mit der Ausweisung neuer Baugebiete. Mehr Neubaugebiete bedeutet immer auch: mehr junge Familien und damit ein rasant wachsender Bedarf an Kinderbetreuung. Türkheim hat diesen Bedarf erkannt und mit einem Grundsatzbeschluss zur Erweiterung der Kindergärten St. Josef und St. Elisabeth die Weichen gestellt.
Bis diese Kapazitäten geschaffen sind, muss die Gemeinde mit den zur Verfügung stehenden Plätzen streng haushalten. Und selbst wenn alle erdenklichen Möglichkeiten genutzt und selbst wenn nicht alle Wünsche der Eltern bis ins Detail berücksichtigt werden – es fehlt aktuell an Kindergartenplätzen, wie die jüngsten Anmeldungen zeigten.
Da dringender Handlungsbedarf besteht und es an den bestehenden Gebäuden keine Möglichkeiten zur Erweiterung gibt, ist guter Rat buchstäblich teuer. Auch Bürgermeister Christian Kähler weiß derzeit keine andere Lösung, als sich nach einer Übergangslösung umzusehen. Wo die sein kann und wie die aussehen könnte – das soll bis zur nächsten Gemeinderatssitzung Anfang April geklärt werden. Momentan haben sich so viele Eltern bei den Kindergärten gemeldet, dass am Ende mindestens 25 Plätze fehlen werden. Nur im Kindergarten St. Margaretha in Irsingen ist rein rechnerisch noch Platz für neun Kinder. Doch hier werden derzeit lediglich Halbtagsplätze angeboten, und die meisten Eltern brauchen eben einen Ganztagesplatz für ihren Nachwuchs. Auch in der ehrenamtlich geführten „Wichtelstube“sind nahezu alle Plätze ausgebucht, was Kähler so zusammenfasste: „Wir sind proppenvoll.“
Die Erweiterung der beiden bestehenden Kindergärten im Ortskern um 60 Plätze wird vermutlich erst in etwa zwei Jahren abgeschlossen sein. Es sei daher „unumgänglich“, ein Ausweichquartier für eine weitere Kindergartengruppe zu suchen. Im Auge hat die Gemeinde dafür schon das ehemalige Schwestern-Wohnheim in der Ludwig-Auerbach-Straße – angesichts der zentralen Lage zwar bestens geeignet, doch hier sind derzeit die Maxi-Gruppe“und die „Spielgruppe“untergebracht. Und diesen beiden beliebten Angeboten will die Gemeinde natürlich auch nicht so einfach den Stuhl vor die Tür stellen. „Wir müssen alle zusammen eine Lösung finden“, appellierte Kähler daher an die Gemeinderäte und alle Türkheimer, seine Verwaltung bei der Suche nach einer Alternativlösung zu unterstützen.
Wer eine Idee habe, wo sich geeignete Räumlichkeiten für eine Kindergartengruppe mit etwa 25 Kindern finden lassen, der solle sich schnellstmöglich mit dem Rathaus in Verbindung setzen, bittet Kähler. Dabei sei wohl unvermeidlich, dass „gewisse Umbauarbeiten“mit entsprechenden Kosten unvermeidlich sein werden, so Kähler. Einer „Containerlösung“erteilte er angesichts der zu erwartenden Kosten von rund 3500 Euro monatlich und Anschaffungskosten von einmalig rund 20 000 Euro eine klare Absage.
Ziel der Gemeinde sei es auf jeden Fall, dass „jedes Kind den Platz bekommt, den es braucht“, wie Kindergartenbeauftragte Cornelia Neugebauer deutlich machte. Dem stimmte auch Bürgermeister Kähler zu: „Wir wollen kein Kind abweisen müssen. Und Umverteilungen in andere Kindergärten sind der letzte Weg, den wir gehen wollen“. O Kontakt Wer Ideen für einen passen den Raum für eine Kindergartengruppe hat, kann sich im Rathaus Türkheim unter der Telefonnummer 08245/53 0 oder per E Mail an rathaus@tuerkheim.de mel den.