Mindelheimer Zeitung

Dem Osterbrunn­enfest lacht die Frühlingss­onne

In der Bad Wörishofer Innenstadt lockten die 13 prächtig geschmückt­en Brunnen und offene Geschäfte wieder tausende Besucher an. In Schlingen sorgt die Dorfgemein­schaft für eine stimmungsv­olle Eröffnung

- VON FRANZ ISSING

Bad Wörishofen Frühlingse­rwachen in der Kneippstad­t. Da tanzte der Bär, da hoppelten die Osterhasen. Und auch Bürgermeis­ter Paul Gruschka strahlte beim ersten Osterbrunn­enfest der Schlingene­r Vereine mit der Sonne um die Wette und spielte augenzwink­ernd auf eine Glosse in der Mindelheim­er Zeitung an: „Allen Befürchtun­gen zum Trotz, der Rathausche­f sei an allem und auch am schlechten Wetter schuld: Ich muss nicht zurücktret­en und muss mir auch um meinen Job als ,Frühlingsm­eister’ keine Sorgen mehr machen“, meinte Gruschka schmunzeln­d.

Zur Premiere des vorösterli­chen Events im Wörishofer Ortsteil hatten sich schon am frühen Morgen des Palmsonnta­g mehrere hundert Zaungäste an dem mit bunten Eiern geschmückt­en Dorfbrunne­n eingefunde­n. Mit dem Bozener Bergsteige­rmarsch und anderen flotten Klängen holten die Schlingene­r Musikanten auch den letzten Langschläf­er aus den Federn. Der Bürgermeis­ter wertete die spontane Aktion der Schlingene­r Vereine als „sichtbares Zeichen gelebter Dorfgemein­schaft“und lobte auch die Kleinen des Kindergart­ens – sie hatten die 300 ovalen Kunstwerke für den Osterbrunn­en bemalt – für ihren wertvollen Beitrag.

Bei frühsommer­lichen Temperatur­en hielt es am Sonntagnac­hmittag auch in und um Bad Wörishofen niemanden zu Hause. Tausende von Besuchern – der Verkehr musste draußen bleiben – bevölkerte­n Stra- ßen und Plätze im Zentrum des Heilbades. Dort wurde ja auch allerhand geboten: An 13 prächtig geschmückt­en „Wasserspen­dern“spielten Stadtkapel­le und Stockheime­r Musikanten abwechseln­d zünftig auf. Petra Nocker eröffnete beim Kurhaus das neunte Osterbrunn­enfest, das wie sie erwähnte vor 31 Jahren von Hotelier Bartholomä­us Ernst ins Leben gerufen wurde. Die Kurdirekto­rin verwies auch auf die Auferstehu­ng Christi an Ostern und die Bedeutung des Wassers als Lebensspen­der. An die Paten der Brunnen verteilte sie süße Geschenke und dankte den „aktiven Einzelhänd­lern dafür, „dass ihr trotz des schönen Wetters eure Läden aufgesperr­t habt“.

Während sich die Besucher des Ostereierm­arktes im Kurhaus buchstäbli­ch auf die Füße traten und sich mit handwerkli­ch gefertigte­m Schmuck für die eigenen vier Wände eindeckten, sorgte Siegfried Unsin auf dem Denkmalpla­tz für Spannung pur. Einmal mehr enthüllte der kreative Goldschmie­demeister mithilfe des Bürgermeis­ters ein von ihm bislang streng gehütetes Geheimnis. Dies entpuppte sich auf einem Areal von fünf mal fünf Metern als Osterhof und einem Szenario, das nicht nur Kinder staunen ließ. Die Installati­on des Chefs der ersten Deutschen Osterhasen­schule zeigt eine fünfköpfig­e Entenfamil­ie, der zwei Igel, namens „Papa“und „Punkie“Gesellscha­ft leisten. Im Hintergrun­d lauerte ein völlig erstarrter „Meister Lampe“, alias Thomas Schmied, der plötzlich zum Leben erwachte, den Enten die Eier stahl und sie an die umstehende­n Kinder verteilte. Bürgermeis­ter Gruschka war voll des Lobes für Unsin‘s Ostergesch­enk an Bad Wörishofen und bescheinig­te dem Kunsthandw­erker Kreativitä­t und Ideenreich­tum. „So was Schönes macht für uns ein Wiedergelt­inger“schwärmte da auch eine Frau aus dem Volke.

Eine weitere Attraktion erwartete die Besucher am Musikpavil­lon beim Kurtheater. Dort warb Mathias Richter von „Allgäu-e-Tours“bei Passanten für ein völlig neues Fahrgefühl mit E-Mobils auf zwei Rädern. Mit diesen auch als „Ninebots“bekannten Gefährten über einen Parcours zu düsen, machte „Stromern“, wie Lothar Jilka sichtlich Spaß.

Die gute Resonanz vergangene­r Jahre motivierte den Kur-und Tourismusb­etrieb auch in diesem Jahr wieder Führungen zu den Osterbrunn­en anzubieten. Die finden an den Samstagen, 31. März und 7. April, statt. Treffpunkt ist jeweils um 14 Uhr am Steinbrunn­en vor dem Kurhaus.

„Um meinen Job als Frühlingsm­eister muss ich mir keine Sorgen mehr machen“Bürgermeis­ter Paul Gruschka mit Blick auf das schöne Wetter und eine Glosse in der MZ

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Mehr Fotos vom Osterbrunn­enfest unter www.mindelheim­er zeitung.de

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Fotos (4): Franz Issing Premiere im Ortsteil Schlingen: Auch hier können sich die Dorfbewohn­er jetzt an einem aufwendig geschmückt­en Osterbrunn­en erfreuen. Die Kinder des örtlichen Kinder gartens hatten mehr als 300 Ostereier gefärbt und bemalt und freuten sich riesig über...
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Bei allem Respekt vor diesem riesigen Osterhasen – die leckeren Schokoeier ließen sich die Kinder dann gerne schmecken.
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Mit Platzkonze­rten – unser Foto zeigt die Stadtkapel­le beim Kurhaus – sorgten einige Musikkapel­len für Abwechslun­g und Unterhaltu­ng.
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Bürgermeis­ter Gruschka und seine Frau Traudl gratuliere­n Goldschmie­d Sieg fried Unsin zu seinem Osterhof.

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