Mindelheimer Zeitung

H&M muss Preise reduzieren

Wegen der Rabatte schmelzen die Gewinne

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Stockholm Ladenhüter und hohe Rabatte haben dem schwedisch­en Moderiesen H&M den Start ins Jahr verdorben. Der Gewinn brach im ersten Geschäftsq­uartal bis Ende Februar um fast die Hälfte ein. Unter dem Strich blieben 1,37 Milliarden schwedisch­e Kronen (134 Millionen Euro), teilte das Unternehme­n mit. „Der Jahresbegi­nn war hart“, sagte H&M-Chef Karl-Johan Persson. Er kündigte an, der Konzern werde sich künftig wieder mehr auf die Kernmarke H&M konzentrie­ren und dafür auch neue Ladenkonze­pte ausprobier­en.

H&M steckt seit geraumer Zeit in Schwierigk­eiten. Online-Händler wie Zalando und Asos ziehen Kunden ab. Auch beim Preis sind die Schweden nicht mehr die günstigste­n: Ketten wie Primark sind noch billiger. Gegen Inditex, den großen Rivalen aus Spanien, hat H&M ebenfalls das Nachsehen. Die ZaraMutter ist wesentlich schneller, wenn es darum geht, neue Trends in die Läden zu bekommen.

Persson setzt viel Hoffnung in den Ausbau des Online-Handels. Er rechne damit, dass der Umsatz im Internet in diesem Jahr um ein Viertel zulege, sagte er. In den Läden wird immer weniger verkauft und die Lager sind voll. Zu Jahresbegi­nn blieb wegen des schlechten Wetters auch die Frühlingsm­ode liegen, sodass H&M sie mit hohen Rabatten verkaufte. Durch die schwachen Verkäufe und günstigere­n Preise verschlech­terte sich die Profitabil­ität. Der Umsatz fiel um 1,7 Prozent auf 46,2 Milliarden Kronen.

In einigen Läden würden in diesem Jahr neue Konzepte getestet, die das Einkaufen angenehmer machen sollten, kündigte Persson an, ohne diese Änderungen weiter zu beschreibe­n. Zum Jahreswech­sel hatte H&M bereits angekündig­t, Läden zu schließen und weniger neu zu eröffnen.

Außerdem sollen Läden und Online-Geschäft besser verzahnt werden, beispielsw­eise indem man online bestellte Kleidung vor Ort abholen, zurückgebe­n oder umtauschen kann.

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