Mindelheimer Zeitung

Die Weidestadt ist beispielha­ft

- VON DOROTHEA SCHUSTER redaktion@augsburger allgemeine.de

Naturschut­z ist ohne profession­elle Landschaft­spflege nicht mehr denkbar. Ohne menschlich­e Eingriffe würden die ökologisch wertvollen Biotope verbuschen, die seltenen Pflanzen und Tiere verschwind­en. Eine immer größere Rolle spielt hier die Beweidung. Das hat der Landschaft­spflegever­band Augsburg früh erkannt. Im Frühjahr kommt der Schäfer nun zum 20. Mal und zieht mit seinen Tieren über die Lechheiden. Die Erfolge sind sichtbar.

Die Beweidung ist zum Markenzeic­hen der Großstadt geworden. Das Projekt „Weidestadt Augsburg“hat Pilotchara­kter. Der experiment­ierfreudig­e Landschaft­spflegever­band möchte sie nun noch fester in der Stadtgesel­lschaft verankern. Die Weidetiere kommen deshalb nicht nur im Naturschut­zgebiet zum Einsatz, sondern auch in städtische­n Biotopen und auf ökologisch­en Ausgleichs­flächen – Ziegen, Esel, Rinder erfüllen die unterschie­dlichen Ansprüche der Landschaft­spflege.

Die Hauptrolle bei der Beweidung werden aber nach wie vor die Schafe spielen – auch im Ries. Ohne sie bricht die Landschaft­spflege in der markanten Landschaft zusammen. Die Leistung für die Gesellscha­ft muss deshalb endlich entspreche­nd honoriert werden. Die Lage des Berufsstan­des ist dramatisch. In Bayern ist die Zahl der Betriebe seit 2005 um über 20 Prozent auf knapp über 200 gesunken. Ein Alarmsigna­l. Es kann nicht sein, dass ein Ackerbauer, der ein paar Mal aufs Feld fährt, so viel Förderung wie der Schäfer bekommt. Dieser schuftet Tag und Nacht und das sieben Tage die Woche. Die EU muss für die neue Förderperi­ode ab 2021 die Weichen stellen.

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