So viel Abwechslung war wohl noch nie geboten
Der Kur- und Tourismusbetrieb organisierte im Vorjahr 3558 Veranstaltungen – und heuer geht es genauso weiter
Bad Wörishofen Wer die Wahl hat, hat die Qual! Nein, damit ist nicht die neueste Frühjahrs- und Sommerkollektion der Mode gemeint. Die kulturellen Events in Bad Wörishofen sind so vielseitig, dass die Entscheidung so manches Mal schwerfällt.
Wo gehe ich hin, ins Konzert, Theater, ins Filmhaus zu Direktübertragungen aus der Metropolitan Opera in New York oder dem Bolschoi-Ballett aus Moskau, einem Spiel- oder Dokumentarfilm, zu den Gesundheitstagen, zum fetzigen Jazz- oder klassischen Konzert, zu Kabarett, Operette, den Heimatabenden, zur Hubertuswoche, dem Osterbrunnenfest, dem Festival der Nationen, zum Kurorchester Musica Hungarica im Rosengarten oder im Kurhaus, zu den Sommerkonzerten der Irmgard-Seefried-Singund Musikschule Bad Wörishofen, und, und, und.
Die vielfältigen Angebote bieten für jeden Geschmack etwas. Und da ist es manchmal gar nicht so einfach, sich für eine Veranstaltung zu entscheiden, da oft mehrere am gleichen Tag oder zur gleichen Uhrzeit stattfinden. Anna-Marie Schluifelder, Veranstaltungsleiterin beim Kur- und Tourismusbetrieb, nennt die stattliche Zahl von 3358 Veranstaltungen im vergangenen Jahr, die höchste seit der Aufzeichnung seit 2011.
Im Mai 2017 fanden die meisten statt, 360 kulturelle Ereignisse mit Themen aus Kultur (149), Gesundheit (115), Sport und Spiel (72) und sonstige (24). Die Eigenveranstal- tungen des Kur- und Tourismusbetriebes zeigen mit 87,4 Prozent die höchste Auslastung.
In diesem Jahr geht es gleich weiter: Große Ereignisse sind nicht nur das zehnjährige Bestehen der Gradieranlage. Gefeiert werden können außerdem: 120 Jahre KneippDenkmal in Stephansried, 115 Jahre Kneipp-Denkmal am Denkmalplatz und der 130. Geburtstag der Schriftstellerin Katherine Mansfield.
Für Christel und Harald Bos sind vor allem die heimischen Veranstal- tungen immer einen Besuch wert, so die Konzerte der Kinder und Jugendlichen der Irmgard-SeefriedSing- und Musikschule Bad Wörishofen, die Musikkapellen Bad Wörishofens und der Ortsteile oder das Bezirks-Oldieblasorchester (Bobo) des Allgäu Schwäbischen Musikbundes, das in diesem Jahr mit seinem Faschingskonzert für Furore sorgte.
Dazu gehörten ganz klar auch die Jazzkur-Bigband und Ausstellungen. Bevor Erika Moller vor elf Jahren fest nach Bad Wörishofen zog, gehörten Besuche kultureller Veranstaltungen in München selbstverständlich zu ihrem Leben. Sie schwärmt von großen Stimmen wie die von Erika Köth, Placido Domingo, Hermann Prey und Fritz Wunderlich. Sie liebt große Orchester, die sie nun hier beim Festival der Nationen in Bad Wörishofen genießt.
Doch sie ist ebenso beim Osterbrunnenfest dabei und auch bei den romantischen Rosengartenkonzerten im Kurpark. Bei den Sommer- konzerten an lauen Abenden sind es nicht nur die Musizierenden, die sie begeistern, sondern auch das Gezwitscher der Vögel. Ob „Ivushka“, das Bobo, Adventskonzerte oder interessante Filme, aber auch die Skibusfahrten im Winter oder Wanderungen, Erika Moller schätzt das vielfältige Angebot.
Für Manfred Emonds ist es in erster Linie die Klassik, die ihn begeistert. So ist ein Abonnement beim Festival der Nationen für ihn eine Selbstverständlichkeit, aber auch das Jazz-Festival und gute Unterhaltungsmusik. Als Jugendlicher erhielt er Klavierunterricht, der durch einen Arbeitsunfall jäh unterbrochen werden musste.
Die rechte Hand war in Mitleidenschaft geraten. Erst als die elektronische Orgel und später das Keyboard in sein Leben trat, änderte sich das. Bei einer Verlosung gewann er ein Keyboard und hat nun durch die vielen klanglichen Möglichkeiten dieses Musikinstrumentes für sich das Spiel als Entspannung wieder entdeckt. Käthe Rosenbohm ist eine große Liebhaberin der klassischen Musik und somit eine eifrige Besucherin der Meisterkonzerte im Dominikanerinnenkloster und der Stadtpfarrkirche St. Justina.
Zu anderen kulturellen Veranstaltungen geht sie aber auch, wenn sie von Bekannten dazu animiert wird. Doch so viele Veranstaltungen wie ein Kulturfan in Oldenburg, der rund 700 Tickets im Jahr kauft, schaffte es in Bad Wörishofen wohl niemand, doch das tut ihrer aller Freude keinen Abbruch. Für sie ist die Qualität wichtiger als die Quantität.