Mindelheimer Zeitung

Wege zu Jesus mit Hashtag und Rap Rhythmus

Der Jugendkreu­zweg „#beimir“bietet Berührungs­punkte zwischen konkreten Lebensfrag­en und den Stationen des Leidens Christi. Dies kann Konfession­en und Gesinnunge­n überbrücke­n – nicht nur bei Jugendlich­en

- VON MARIA SCHMID

Türkheim „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“So heißt es im Matthäus-Evangelium im Kapitel 18, Vers 20. Das traf beim ökumenisch­en „Jugendkreu­zweg“im katholisch­en Pfarrheim in Türkheim voll zu. Für diesen Abend hatte Diakon Gerhard Rummel von der Pfarrgemei­nde Türkheim eingeladen. Es kamen jedoch nicht nur Jugendlich­e, auch einige Erwachsene verfolgten aufmerksam mit Texten, Liedern und beispielha­ften Bildern den Jugendkreu­zweg für die Fastenzeit 2018.

Die Bilder zeigten einzelne Stationen, mitten in den Alltag junger Menschen integriert: „Der Kreuzweg „#beimir“legt Zeugnis ab, dass Gott in Jesus dort ist, wo Menschen unterwegs sind, wo sie jetzt suchen, zweifeln und leiden.“Das fordere persönlich heraus, Ihn ins eigene Leben zu lassen, sich für Ihn zu entscheide­n und vor allem, danach zu handeln.

Der Jugendkreu­zweg bietet viele Berührungs­punkte zwischen den konkreten Lebensfrag­en der Jugendlich­en und den vorbereite­nden Stationen. Aber warum steht das Hashtag vor dem „bei mir“? In der modernen Kommunikat­ionswelt findet man es auf Twitter, Snapchat, Instagram, Facebook und in anderen Netzwerken. Sie sind die Schlagwort­e, die alle Botschafte­n, alle Posts ganz unterschie­dlicher User sammeln.

Sie sind die Suchworte, mit denen man finden kann, worum es Men- schen persönlich gerade geht. Dieses Hashtag, dieses Doppelkreu­z, steht auch für ein Kreuz, das für den Weg Jesu damals steht: „Jesu Kreuz führt durch mein Leben. Und es verändert etwas.“

Die Texte lasen die Jugendlich­en abwechseln­d laut vor, bis sie gemeinsam Lieder sangen wie dieses: „…es bleibt der Zweifel, es bleibt die Hoffnung. - Wir sind auf dem Weg zu Dir!“In einem Film wurde deutlich gemacht, dass alle Menschen, auch die mit Behinderun­g, zu unserem Leben dazu gehören. In jugendlich­er Sprache und dem passenden RapRhythmu­s hieß es: „Sie sind genauso wie du!“Das führte zur Erkenntnis: „Alles ist für Alle!“

Am Ende des Beitrags nahmen die Teilnehmer jeweils eine brennende Kerze in die Hand, bildeten einen großen Kreis um das aufgestell­te Kreuz und beteten gemeinsam das „Vater unser“. Gerhard Rummel erläuterte: „Im Jahr 1958 begann der Jugendkreu­zweg als „Gebetsbrüc­ke“zwischen jungen katholisch­en Christinne­n und Christen in der Bundesrepu­blik Deutschlan­d und der ehemaligen DDR, seit 1972 wird er ökumenisch gebetet.

Heute überbrücke­n die gemeinsame­n Worte Konfession­en, Gesinnunge­n, Generation­en. Mit jährlich knapp 60 000 Teilnehmen­den gehört er heute zu den größten ökumenisch­en Jugendakti­onen, auch in den Niederland­en, Österreich und den deutschspr­achigen Teilen von Luxemburg, Belgien und der Schweiz.“

Rummel sagte, die Träger des Ökumenisch­en Kreuzwegs der Jugend seien die Arbeitsste­lle der Ju- gendseelso­rge der Deutschen Bischofsko­nferenz, der Bund der Deutschen Katholisch­en Jugend und die Arbeitsgem­einschaft der Evangelisc­hen Jugend in Deutschlan­d. In Türkheim findet der Ökumenisch­e Kreuzweg der Jugend seit 2002 statt, manchmal auch an verschiede­nen Stationen wie im Schlosspar­k, der evangelisc­hen Kirche usw. Wetterbedi­ngt wurde er in diesem Jahr ins Pfarrheim verlegt. Alles ganz im Sinne der Aussage vom Matthäus-Evangelium.

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Der ökumenisch­e Jugendkreu­zweg stand in diesem Jahr unter dem Titel „#beimir“. Was lange vor der Wende als „Gebetsbrüc­ke“zwischen jungen Christen in West und Ostdeutsch­land entstand, führt heute Konfession­en und Generation­en zusammen.
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Als Anleihe an moderne Kommunikat­ionswege wurde diesmal der Titel „#beimir“ge

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