Ein Abend voller Freude an der Musik
Die Flossachtaler Musikanten in Zaisertshofen bekommen viel Beifall für ihr anspruchsvolles Programm
Zaisertshofen Seit zehn Jahren gibt in Zaisertshofen ein „Küken“den Takt an. „So werde ich schon seit der dritten Klasse genannt, weil ich immer der Kleinste war“, sagte Dirigent Jürgen Fries von den Flossachtaler Musikanten. Doch jetzt leistete er mit seinen Musikanten Großes. Das Jahreskonzert stand unter dem Motto „Weil Musik Freude macht“. Gleich nachdem sich der blaue Vorhang der Bühne geöffnet hatte, wurde der Abend zu einem musikalischen Erlebnis. Die heitere und doch so hochkonzentrierte Stimmung hielt nicht nur an, sie steigerte sich bei jedem dargebotenen Stück aus dem reichhaltigen Repertoire.
Die Gäste wurden aber nicht nur durch die Musikanten bestens un- es war die herrlich witzige und charmante Moderation von Tanja Eberle, die immer wieder in ihren Texten auf „Küken“aufmerksam machte. Somit war es nicht verwunderlich, dass das breite Lächeln nicht mehr aus seinem Gesicht verschwand. Schließlich hatte Andreas Schuster vom ASM, der später die Ehrungen für langjährige Mitglieder des Vereins vornahm, noch eine andere Version für die Namensgebung von „Küken“parat. Seine beiden Vorgänger im Dirigentenamt seien ebenfalls von kleinerer Statur gewesen und der neue Dirigent dürfe sie nicht überragen. Jedenfalls sei es, so der frisch gebacke- ne Vorsitzende Johannes Lindner, vor zehn Jahren Liebe auf den ersten Blick gewesen. Auch wenn Fries körperlich nicht sehr groß sei, so sei er als Musiker und Dirigent einfach auch ein großartiger Freund. Lindner und seine Musikerkollegen hoffen, dass die „supergute Zusammenarbeit“noch lange bestehen bleibt.
Lindner hat vor rund vier Wochen das Amt des Vorsitzenden von Roland Ruf übernommen, der insgesamt 22 Jahre im Vorstand und davon zwölf Jahre als Vorsitzender des Musikvereins agierte. Als Klarinettist ist er auf jeden Fall weiterhin aktiv dabei. Von Kollegen und Publikum bekam Roland Ruf einen anerkennenden Riesenapplaus.
Ebenfalls erwähnenswert sei, so Lindner, dass sich der Bürgermeister Johannes Ruf für sein Nichterterhalten, scheinen im Publikum entschuldige, er sitze aber als „Musiker Hans“auf der Bühne. Dieser zeigte mit seinem Können am Flügelhorn, dass er auch diesen Part als Solist voll beherrschte. Er spielte das von Ole Edvard Antonsen, dem norwegischen Trompetenvirtuosen, komponierte „Vidda“. Dass Johannes Ruf für sein Solo einen besonderen Applaus bekam, war sehr wohl verdient.
Dieses Jahreskonzert, das mit dem „Concerto D’Amore“von Jacob de Haan begann, zeigte in mehr als zwei Stunden die Liebe und Bandbreite des Könnens von Musikanten und Dirigent. Werke wie „Adventure“von Markus Götz, dem Marsch „Kaiserin Sissi“von Timo Dellweg, mit „Oregon“von Jacob de Haan, aber auch mit PolkaKlängen der „Böhmische Heimat“von Alfred Böswald und dem „Böhmischer Geburtstagsgruß“von Elmar Eggerl, es triumphierte immer wieder die Liebe zur Musik.
So auch bei der Musik von Ennio Morricone. Im Medley arrangierte Johan De Meij Melodien aus mehreren Italo-Western wie aus „Spiel mir das Lied vom Tod“und „Zwei glorreiche Halunken“.
Michael Schiegg, Dirigent vom Musikverein Mattsies und Mitbegründer vom „5er Blech“an Bariton und Posaune, komponierte den „Marsch der Titanen“, der eigentlich den krönenden Abschluss des Konzertes bilden sollte. Doch natürlich gingen die Musiker erst nach weiteren Zugaben von der Bühne.
Vor zehn Jahren war es Liebe auf den ersten Blick
Die Musiker zeigten ihre große Bandbreite