Das Ende einer unerfüllten Liebe
Es ist aus. Ein für alle Mal. Am Wochenende habe ich Schluss gemacht, und ich muss zugeben, dass es mir nicht einmal besonders schwergefallen ist. Denn im Laufe der vergangenen Jahre, fast zehn waren es am Ende, hat sich doch einiges an Enttäuschung aufgestaut. Nicht, dass ich das nicht immer wieder angesprochen, meine Erwartungen nicht klipp und klar formuliert hätte. Aber am Ende wurde ich doch das Gefühl nicht los, dass Liebe und Hingabe in unserer Beziehung recht einseitig verteilt waren. Oder ist es wirklich zu viel verlangt, wenn man sich einmal im Jahr – und zwar beileibe nicht am Valentinstag – Blumen wünscht, also richtig viele, nicht nur ein paar mickrige Stängelchen? Trotzdem ging es über einfaches Blattgrün – von wenigen und dabei auch noch beinahe farblosen Blüten abgesehen – nie hinaus. Die Blätter waren üppig, das schon, das will ich gar nicht abstreiten. Aber sie waren eben nicht das, was ich mir wünschte.
Bevor Sie mich nun für vollkommen oberflächlich und materialistisch halten, müssen Sie wissen, dass die Anspruchshaltung der Gegenseite auch nicht eben ohne war: Nahrung und Getränke musste stets ich besorgen und pünktlich auf der Dachterrasse servieren – sonst ließen sie sofort die Köpfe hängen. Im Winter fanden sie es dann im Keller angenehmer – nackt wohlgemerkt! Natürlich musste ich sie dorthin tragen, selber bewegen sie sich ja kein Stück. Doch damit ist jetzt Schluss. Ich habe die Dahlienknollen einfach auf den Kompost geschüttet – und versuche mein Glück jetzt mit Gladiolen – in der Hoffnung, dass diese Beziehung in jeder Hinsicht gedeihlicher ist.