Des einen Freud, des anderen Leid
Der FC Rammingen schnappt sich in der Nachspielzeit noch den Punkt gegen den TSV Markt Wald. Dabei hätten die Gäste das Spiel längst für sich entscheiden können
Rammingen Am Ende gab es einen Punkt für jeden – doch unterschiedlicher hätten die Reaktionen auf das 1:1-Unentschieden bei den Trainern gar nicht sein können. Thomas Rummelsberger vom FC Rammingen strahlte über das ganze Gesicht und jubelte, sein Gegenüber Thomas Waltenberger ärgerte sich grün und blau. Nicht nur, weil der gastgebende FC Rammingen in der Nachspielzeit das etwas glückliche, unterm Strich aber durchaus verdiente 1:1 durch FCR-Stürmer Tim Rauscher erzielt hatte.
Der ehemalige Ramminger Spieler, der in Rammingen wohnt, und jetzige Trainer des TSV Markt Wald trauerte vielmehr der 46. Minute und der vielleicht spielentscheidenden Szene nach: Christian Specht vom TSV war im Strafraum gelegt worden und Schiedsrichter Vitus Böck zeigte völlig zu Recht auf den Elfmeterpunkt. Matthias März legte sich den Ball zurecht, trat an – und schoß in die Arme von Rammingens Ersatzkeeper Michael Zech. „Da hätten wir den Sack zumachen müssen“, grantelte Thomas Waltenberger nach dem Schlusspfiff.
Beide Teams waren hoch motiviert in das Spiel gestartet und zeigten den Zuschauern eine unterhaltsame Partie, die jedoch unter den holprigen Platzverhältnissen litt. Die erkennbare spielerische Überlegenheit der Gäste aus Markt Wald kam damit nicht zum Zug und beide Teams versuchten ihr Glück mit langen Bällen, um das hart umkämpfte Mittelfeld schnell zu überbrücken. Dem FC Rammingen gelang dies in der Startphase besser und das Team von Thomas Rum-
melsberger zeigte deutlich, dass es sich selbst aus der Abstiegszone befreien will. Mehr als zwei mittelprächtige Chancen durch Christoph Böhm (9. Minute) und Christoph Zettler (11. Minute) wollte aber nicht herausspringen, zu gut war die Abwehr des TSV Markt Wald organisiert.
Dann rappelte sich der bisherige Tabellenzweite aus Markt Wald auf
und konnte sich etwas vom Ramminger Druck befreien – schon stand es plötzlich 0:1 für die Gäste. TSV-Stürmer Oliver Schmid hatte in der 28. Minute gedankenschnell reagiert und ein Missverständnis in der Ramminger Abwehr clever ausgenutzt. An der Abwehrkette entlang dribbelte Schmid vor bei und knallte den Ball aus 16 Metern humorlos in die Ecke.
Mit dieser knappen Führung gingen die Teams bei herrlichem Fußballwetter in die Kabine – und kaum wieder auf dem Platz schien sich das Spiel zu entscheiden. Elfmeter. Rammingens Torhüter Michael Zech hielt den schwachen Schuss und damit seine Mannschaft im Spiel. Wo war die spielerische Überlegenheit des TSV Markt Wald jetzt plötzlich geblieben?
Rammingens Coach hatte kurz nach dem Elfmeter seine Abwehr umgestellt und ließ jetzt eine Doppel-Sechs das Spiel organisieren – mit Erfolg. Jetzt rannten fast nur noch die Spieler des FCR, liefen früh an und pressten den TSV, dass dem Hören und Sehen verging. Das Spiel wurde jetzt auch härter, es schlichen sich einige Nickligkeiten ein. Auch Schiedsrichter Vitus Böck sorgte mit einigen umstrittenen Entscheidungen dafür, dass auf dem Platz und auf den Rängen die Emotionen hochkochten.
Rammingen drängte und fightete, doch Zählbares wollte einfach nicht dabei rausspringen. Immer wieder blieben die Angriffe in der vielbeinigen Abwehr hängen. FCR-Trainer Rummelsberger trieb sein Team an der Seitenlinie immer wieder nach vorne: „Jungs, wir wollen doch das Tor...“Und ja, sie wollten das Tor – und sie sollten es sich auch erarbeiten. Die Gäste des TSV waren jetzt sichtlich mit ihren Kräften am Ende, doch es sah schon alles danach aus, dass sie den knappen Vorsprung über die Zeit zittern würden – dann kam Tim Rauscher und das viel umjubelte Ausgleichstor.
Tore: 0:1 Oliver Schmid (28.); 1:1 Tim Rauscher (90.+4)
Zuschauer 120
Schiedsrichter Vitus Böck A KLASSE 2 A KLASSE 5 B KLASSE 2 B KLASSE 5