Zwischen Hoffen und Bangen
Der FC Memmingen hat nach wie vor nur einen Punkt Rückstand auf die Relegationsplätze. Dennoch spielt der mögliche Abstieg hinter den Kulissen bereits eine Rolle
Memmingen Ein ehemaliger Jugendspieler des FC Memmingen hat seinem früheren Verein wertvolle Schützenhilfe geleistet. ZweitligaProfi Patrick Sontheimer (19) erzielte bei seinem Regionalliga-Einsatz für die zweite Mannschaft der SpVgg Greuther Fürth am Samstag den 2:1-Siegtreffer gegen den SV Seligenporten. Damit bleiben die Memminger auch nach ihrem spielfreien Wochenende im Rennen um Rang 17, dem ersten Relegationsplatz, der am Ende zu den Entscheidungsspielen im Kampf um den Klassenerhalt berechtigt. Der Rückstand auf Seligenporten beträgt nur einen Punkt. Die Oberpfälzer hier noch abzufangen, ist das erklärte Ziel, weil das rettende Ufer wohl direkt nicht mehr zu erreichen ist. Der Abstand zum ersten NichtAbstiegsplatz beträgt zehn Zähler.
An Torchancen mangelte es den jungen Memmingern wie Furkan Kircicek und Jannik Rochelt auch zuletzt gegen Unterföhring nicht. Das 1:1 war freilich zu wenig. Die ungewisse sportliche Situation lässt die Personalplanungen für die kommende Spielzeit momentan etwas stocken.
Mit den jungen Talenten wurde schon im Winter oder zuvor verlängert (unter anderem mit Heilig, Kalkan, Kircicek, Lutz Rietzler, Rochelt, Wohnlich), zwölf eigene Junioren werden im Sommer übernommen, aber einige Spieler aus dem bisherigen Kader lassen ihre Zukunft noch offen. Der Unterbau soll in der nächsten Saison die Grundlage sein, egal ob Regionaloder Bayernliga. „Unsere U21 war noch nie so erfolgreich wie heuer“, sagt Vorsitzender Armin Buchmann. Es gibt also auch im Fall des Abstiegs einen Plan B. Das gelte auch für die Finanzen. Viele Sponsoren haben ihre Verträge bereits verlängert, unabhängig von der Ligazugehörigkeit. „Aktuell habe ich auch viele positive Signale von unseren Gönnern, die uns weiter unterstützen wollen“, so Buchmann. „Sie sehen, dass der FC Memmingen mehr ist als die erste Mannschaft. Ein Abstieg würde uns zwar treffen, aber auch danach geht es weiter.“
Der FCM ist gesund, investierte in den vergangenen Jahren kräftig ins eigene Vereinsvermögen. Die Stadiongaststätte läuft seit der Renovierung prima, mit Partnern wurde im Winter eine aufwendige Auffahrrampe gebaut und bis Sommer steht noch die Außensanierung an. Am Ende werden es 300 000 Euro gewesen sein, die hier aus dem Spielbetrieb heraus investiert wurden. Über Einnahmen aus dem „Geschäftsbetrieb“der RegionalligaTruppe wird auch die Jugendarbeit zu einem großen Teil finanziert. Selbst wenn es oben schief geht, erklärt Buchmann, sei es Ziel, „das hohe Niveau hier weitgehend zu halten“. Aber erst einmal soll alles versucht werden, einen Betriebsunfall noch zu verhindern. Buchmann: „Ich hoffe, dass uns die Allgäuer Fußballfans bei unseren Heimspielen unterstützen und alle Einsatz bis zuletzt zeigen.“
Bevor der Kampf um den Regionalliga-Verbleib am Freitag (19.30 Uhr) gegen Bayreuth weitergeht, steht am Dienstagabend das bayerische Pokal-Halbfinale bei Titelverteidiger FC Schweinfurt an. B KLASSE 9
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