Streit um Markt Walder Feuerwehrhaus eskaliert
Feuerwehr II Weil beide Kommandanten aufhören, setzt Bürgermeister Wachler einen Notkommandanten ein. In drei Monaten wird gewählt
Markt Wald Die Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Markt Wald endete mit einem Eklat. Sowohl der erste Kommandant Markus Oberhoffner als auch Jugendwart Gerhard Strodel traten bei den Neuwahlen nicht mehr an. Ihren Ausführungen war zu entnehmen, dass sie mit den Entscheidungen des Marktrates in Sachen Feuerhaus nicht einverstanden sind. Bürgermeister Peter Wachter hatte wohl damit gerechnet und sich in den Statuten schlau gemacht. Nachdem sich kein anderes Feuerwehrmitglied bereiterklärte, zu kandidieren, ernannte der Bürgermeister kraft seines Amtes den 32-jährigen Daniel Thalhofer zum Notkommandanten. Er wird diese Aufgabe für drei Monate übernehmen. In der Zwischenzeit will der Bürgermeister versuchen, die Feuerwehr wieder in ruhigere Fahrwasser zu bringen.
Dabei verlief die Generalversammlung bis zum Thema Neuwahlen ruhig. Dann jedoch erklärten Markus Oberhoffner und Gerhard Strodel, nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Beide bedankten sich für das Vertrauen in den vergangenen sechs Jahren. Oberhoffner sagte aber, dass er sich die Zukunft des Markt Walder Feuerwehrhauses woanders vorstelle, als vom Marktrat vorgesehen.
In der Tat hatte dieser wie berichtet in einer Sitzung im November 2016 einen Schlussstrich unter eine jahrelange Diskussion gezogen und sich mit 13:2 Stimmen für einen Neubau an der Grenze zum Ortsteil Anhofen ausgesprochen. Teile der Feuerwehr hätten es vorgezogen, das alte Feuerwehrhaus im Ort umzubauen. Dies lehnte die Mehrheit des Rates jedoch ab, weil ihrer Meinung nach dort der Platz für eine zukunftsweisende Lösung nicht ausreiche. Es gebe keine Erweiterungsmöglichkeit und nicht genügend Parkplätze. Schon im Vorfeld der damaligen Abstimmung war zu unschönen Begleiterscheinungen wie anonymen Briefen und Drohungen gekommen.
In der Zwischenzeit hat sich die Lage anscheinend nicht beruhigt. Nach weiteren Einlagen beim diesjährigen Bockbierfest sei bei ihm, so der Bürgermeister, die Schmerzgrenze überschritten worden. Und so ging er gut vorbereitet in diese Sitzung. Er hatte wohl damit gerechnet, ohne Kommandant dazustehen. Zunächst bedankte er sich bei ihm sowie Jugendwart Strodel und bedauerte ihren Schritt. Nachdem sich aus der Versammlung niemand bereiterklärte, das Amt zu übernehmen, galt die Wahl als gescheitert. Wachler war aber nicht untätig gewesen und hatte bereits mit Daniel Thalhofer gesprochen. Er war bereit, für drei Monate das Amt eines Notkommandanten auszuüben. Der Bürgermeister weiter: „Es ist Zeit für einen personellen Neuanfang und einen Generationenwechsel.“
Die Wogen versuchte schließlich auch Kreisbrandrat Johann Schmid zu glätten. In seinem Schlusswort verwies er darauf, dass beide Standorte möglich gewesen wären. Die Versorgung sei auch mit dem neuen Standort in Anhofen gesichert. Und er verwies darauf, dass die Gemeinderäte sicher auch die Zukunft des Feuerwehrwesens im Auge gehabt hätten. Ein eigener Bericht über die Aktivitäten des Feuerwehrvereines und die Ehrungen folgt.