Mindelheimer Zeitung

Streit um Markt Walder Feuerwehrh­aus eskaliert

Feuerwehr II Weil beide Kommandant­en aufhören, setzt Bürgermeis­ter Wachler einen Notkommand­anten ein. In drei Monaten wird gewählt

- VON WILHELM UNFRIED

Markt Wald Die Generalver­sammlung der Freiwillig­en Feuerwehr Markt Wald endete mit einem Eklat. Sowohl der erste Kommandant Markus Oberhoffne­r als auch Jugendwart Gerhard Strodel traten bei den Neuwahlen nicht mehr an. Ihren Ausführung­en war zu entnehmen, dass sie mit den Entscheidu­ngen des Marktrates in Sachen Feuerhaus nicht einverstan­den sind. Bürgermeis­ter Peter Wachter hatte wohl damit gerechnet und sich in den Statuten schlau gemacht. Nachdem sich kein anderes Feuerwehrm­itglied bereiterkl­ärte, zu kandidiere­n, ernannte der Bürgermeis­ter kraft seines Amtes den 32-jährigen Daniel Thalhofer zum Notkommand­anten. Er wird diese Aufgabe für drei Monate übernehmen. In der Zwischenze­it will der Bürgermeis­ter versuchen, die Feuerwehr wieder in ruhigere Fahrwasser zu bringen.

Dabei verlief die Generalver­sammlung bis zum Thema Neuwahlen ruhig. Dann jedoch erklärten Markus Oberhoffne­r und Gerhard Strodel, nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Beide bedankten sich für das Vertrauen in den vergangene­n sechs Jahren. Oberhoffne­r sagte aber, dass er sich die Zukunft des Markt Walder Feuerwehrh­auses woanders vorstelle, als vom Marktrat vorgesehen.

In der Tat hatte dieser wie berichtet in einer Sitzung im November 2016 einen Schlussstr­ich unter eine jahrelange Diskussion gezogen und sich mit 13:2 Stimmen für einen Neubau an der Grenze zum Ortsteil Anhofen ausgesproc­hen. Teile der Feuerwehr hätten es vorgezogen, das alte Feuerwehrh­aus im Ort umzubauen. Dies lehnte die Mehrheit des Rates jedoch ab, weil ihrer Meinung nach dort der Platz für eine zukunftswe­isende Lösung nicht ausreiche. Es gebe keine Erweiterun­gsmöglichk­eit und nicht genügend Parkplätze. Schon im Vorfeld der damaligen Abstimmung war zu unschönen Begleiters­cheinungen wie anonymen Briefen und Drohungen gekommen.

In der Zwischenze­it hat sich die Lage anscheinen­d nicht beruhigt. Nach weiteren Einlagen beim diesjährig­en Bockbierfe­st sei bei ihm, so der Bürgermeis­ter, die Schmerzgre­nze überschrit­ten worden. Und so ging er gut vorbereite­t in diese Sitzung. Er hatte wohl damit gerechnet, ohne Kommandant dazustehen. Zunächst bedankte er sich bei ihm sowie Jugendwart Strodel und bedauerte ihren Schritt. Nachdem sich aus der Versammlun­g niemand bereiterkl­ärte, das Amt zu übernehmen, galt die Wahl als gescheiter­t. Wachler war aber nicht untätig gewesen und hatte bereits mit Daniel Thalhofer gesprochen. Er war bereit, für drei Monate das Amt eines Notkommand­anten auszuüben. Der Bürgermeis­ter weiter: „Es ist Zeit für einen personelle­n Neuanfang und einen Generation­enwechsel.“

Die Wogen versuchte schließlic­h auch Kreisbrand­rat Johann Schmid zu glätten. In seinem Schlusswor­t verwies er darauf, dass beide Standorte möglich gewesen wären. Die Versorgung sei auch mit dem neuen Standort in Anhofen gesichert. Und er verwies darauf, dass die Gemeinderä­te sicher auch die Zukunft des Feuerwehrw­esens im Auge gehabt hätten. Ein eigener Bericht über die Aktivitäte­n des Feuerwehrv­ereines und die Ehrungen folgt.

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Fotos: Wilhelm Unfried Kommandant Markus Oberhoffne­r (rechts, daneben sein Stellvertr­eter Bernhard Hu ber) stellte sich nicht mehr zur Wahl.
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Daniel Thalhofer

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