Wie soll es jetzt weitergehen?
Was Bürgermeister Peter Wachler über die Standortfrage und eine etwaige Einheitsfeuerwehr sagt
Markt Wald Weil sie mit dem Standort des neuen Feuerwehrhauses an der Gemarkungsgrenze in Richtung Anhofen nicht einverstanden sind, stellten sich der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Markt Wald, Markus Oberhoffner, und Jugendwart Gerhard Strodel nicht mehr zur Wahl. Auch bei manchen Kameraden ist der Standort umstritten. Wir fragten bei Bürgermeister Peter Wachler nach, wie die verzwickte Situation seiner Meinung nach gelöst werden kann.
Das Thema Feuerwehrhaus schlägt in Markt Wald ja hohe Wellen. Wie konnte es dazu kommen?
Wachler: Es ist bereits ein Thema, das auch meine Vorgänger immer wieder beschäftigt hat. Ich wollte es nach bald 25 Jahren endlich zu einem vernünftigen Abschluss bringen. Entscheidungen, die nach so langer Zeit getroffen werden, stoßen nun mal auch beim ein oder anderen auf Kritik. Das ist ganz normal. Aber ich habe es satt, dieses Thema noch länger auf die lange Bank zu schieben. Es wird dadurch ja nicht besser.
Wo liegt das Problem?
Wachler: Ich musste von einigen Aktiven hören, dass einzelne Personen im Hintergrund ganz massiv gegen die Gemeinde und sogar gegen die eigenen Kameraden hetzen. Das ist ein Zustand, den ich so nicht hinnehmen kann und auch nicht werde. Es gibt Teile der Feuerwehr, die möchten das bestehende Feuerwehrhaus am jetzigen Standort belassen und forcieren einen Neubau an derselben Stelle mitten im Ort. Dort ist es aber für einen Neubau im Hinblick auf die Ausweisung zwingend erforderlicher Alarmparkplätze viel zu eng. Nach jahrelanger Diskussion hat sich der Markrat im November 2016 mit 13:2 Stimmen dafür ausgesprochen, an der Grenze zu Anhofen ein neues Feuerwehrhaus zu bauen. Das Grundstück gehört bereits der Gemeinde.
Ein Einwand gegen das neue Haus sind die weiten Wege.
Wachler: Wir haben zahlreiche Fachleute aus dem Feuerwehrwesen befragt, sie schätzen die Erreichbarkeit etwa gleich ein. Beide Häuser gewähren eine Hilfsfrist unter zehn Minuten, wie gefordert. Der Feuerwehrbedarfsplan ist beauftragt und wird dies bestätigen.
Einige befürchten, die Lage des neuen Hauses sei der erste Schritt zu einer Einheitsfeuerwehr.
Wachler: Ich habe leider keine Glaskugel auf meinem Tisch. Der Marktrat und ich haben aber die Verpflichtung auch über die gewählte Amtsperiode bis 2020 hinauszublicken. Immer mehr Aktive arbeiten auswärts und können bei einem Einsatz untertags gar nicht vor Ort sein. Früher oder später wird man sich Gedanken über eine Zusammenlegung der Wehren aus Oberneufnach, Anhofen und Markt Wald machen müssen. Dann läge das geplante Feuerwehrhaus zentral genau in der Mitte. Weder ich noch der Marktrat werden eine Zusammenlegung forcieren, wir können aber nicht die Augen vor der Realität verschließen.
Wie geht es nun weiter?
Wachler: Ich hoffe, dass mit der vorläufigen Führungsriege, die ich zusammengestellt habe, nun Ruhe einkehrt. Die Entscheidung in Bezug auf den Standort hat der Marktrat mit großer Mehrheit entschieden. Und die Räte wurden von den Bürgern gewählt, Entscheidungen zu fällen und nicht, um Probleme vor sich herzuschieben. Ich setze meine Hoffnungen auf die junge Garde der Feuerwehren, die diese Entscheidungen aus einem anderen Blickwinkel sehen.