Zwei Großprojekte mit Mindelheimer Beteiligung
Bauen Die Firma Abt bohrt in München und an der Grenze
Mindelheim Die Mindelheimer Firmengruppe Abt ist gerade an zwei Großprojekten beteiligt: am Bau des Brenner-Basistunnels in Richtung Österreich/Italien und an der neuen S-Bahn-Stammstrecke in München.
Auch wenn Abt weltweit im Einsatz ist, so kommen die meisten Aufträge doch aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz, wie Inhaber und Geschäftsführer Johannes Abt erklärt. 120 Menschen arbeiten im Unternehmen, die meisten bei „Abt Wasser- und Umwelttechnik“. Zur Abt-Firmengruppe gehören des Weiteren die Tochtergesellschaften Geomechanik Wasser- und Umwelttechnik (seit 2001) und Osel Bohr (seit 2005).
Auch wenn Abt schon für „Stuttgart 21“im Einsatz war: „So populäre Projekte wie derzeit sind eher selten“, sagt Abt über die jetzigen Vorarbeiten zu den beiden Groß- baustellen. Seit Anfang des Jahres sind er und sein Team zwischen Rosenheim und Kiefersfelden beschäftigt. Erkundungsbohrungen der Firma sollen Aufschluss über die Geologie in dem Gebiet geben, in dem einmal eine Bahntrasse und ein Tunnelbauwerk entstehen sollen. Ziel ist es, herauszufinden, wo die Trasse idealerweise läuft. Damit die Planer die nötigen Informationen über den Boden in dem Gebiet bekommen, ist das Mindelheimer Unternehmen mit acht Bohrgeräten und 18 Leuten vor Ort. Bis Juni soll 30 Mal gebohrt werden, zwischen 40 und 330 Metern tief, im Norden des Erkundungsgebiets eher flacher, im Bereich Kiefersfelden/Kufstein eher tiefer. So sollen geologische Profile entstehen. Es geht unter anderem darum, welche Schichten Wasser führen, und um Stabilität.
Erkundungsbohrungen erledigt Abt auch für die geplante neue S-Bahn-Stammstrecke in München. Auch hier wollen die Planer mehr über den Boden wissen und über mögliche Grundwasserabsenkungen. Seit Ende Februar und noch bis Juni kümmern sich acht Abt-Mitarbeiter gemeinsam mit den Experten von drei weiteren Firmen der beauftragten Arbeitsgemeinschaft um dieses Gebiet. Zwölf Bohrgeräte werden insgesamt im Einsatz sein, erklärt Johannes Abt.
Etwa acht bis zehn Brunnenbaufirmen gibt es seinen Worten zufolge in Südbayern, nur etwa sechs bis sieben machten auch Probebohrungen und noch weniger das „volle Programm“inklusive Brunnenbau. Wer gern mit monströsen Geräten arbeitet und in der Welt herumkommen will, hat bei der Firma gute Karten: Die Brunnen- und Rohrleitungsbauer sind nicht nur an den aktuellen Großprojekten beteiligt, sondern waren auch schon in Ghana, Togo, Benin, Island, Griechenland, Polen oder Rumänien im Einsatz.