Mindelheimer Zeitung

Das schnelle Internet lässt in Türkheim auf sich warten

Telekommun­ikation Warum sich die Internet-User in der Wertachgem­einde noch bis Ende des Jahres gedulden müssen, ehe ihnen eine moderne Glasfaserv­erbindung zur Verfügung steht

- VON ALF GEIGER

Türkheim Mit einigen Monaten Verspätung sollen die Internet-User bis zum Jahresende auch in Türkheim auf dem modernen Daten-Highway Vollgas geben können: Weil die Telekom keine Baufirma für die Tiefbauarb­eiten und die Verlegung des Glasfaserk­abels finden konnte, musste der Anschluss Türkheims ans schnelle Internet verschoben werden – sehr zum Ärger vieler Nutzer. 25 Kilometer Glasfaser und 23 Verteiler sollen Telefonier­en, Surfen und Fernsehen gleichzeit­ig möglich machen. Rund 2760 Haushalte können dann laut Telekom nach Fertigstel­lung schnellere Anschlüsse nutzen.

Dass eine schnelle Internetve­rbindung nicht nur für die Wirtschaft, sondern für jeden einzelnen Bürger wichtig ist, weiß auch die Telekom. Weil auch Bürgermeis­ter Kähler in dieser Angelegenh­eit schon nachgehakt hatte, betont ein Telekom-Sprecher ausdrückli­ch, dass „uns der Breitbanda­usbau in Markt Türkheim ebenso am Herzen liegt wie Ihnen“.

„Die Planungen sind abgeschlos­sen, jetzt wird gegraben.“Telekom Sprecher Florian Goldhofer

In einem Antwortsch­reiben an Kähler bedauert es die Telekom auch „ausdrückli­ch“, dass sich die Fertigstel­lung des Netzausbau­s im Rahmen in Markt Türkheim und dem Ortsteil Berg „leider verschoben hat“.

In einer von der Marktgemei­nde verschickt­en Pressemitt­eilung zum Start der Bauarbeite­n ist davon aber keine Rede mehr: „Die Planungen sind abgeschlos­sen, jetzt wird gegraben“, sagt Florian Goldhofer, Regionalma­nager der Telekom Deutschlan­d. „Wir werden die Beeinträch­tigungen für die Anwohner so gering wie möglich halten und gehen immer in überschaub­aren Bauabschni­tten voran.“

Bereits in der vergangene­n Woche wurden die Tiefbauarb­eiten begonnen, nachdem mit der Firma Nibler Fernleitun­gsbau mit Hauptsitz in München nun doch noch eine Baufirma gefunden werden konnte. Auch ein symbolisch­er „Spatenstic­h“fand dazu statt.

Auf der Strecke zwischen der örtlichen Vermittlun­gsstelle und dem Verteiler werde das Kupfer- durch Glasfaserk­abel ersetzt, heißt es in der Pressemitt­eilung weiter.

Das sorge dann „für erheblich höhere Übertragun­gsgeschwin­digkeiten“. Die Verteiler werden zu Multifunkt­ionsgehäus­en (MFG) umgebaut, so Telekom-Sprecher Florian Goldhofer: „Die großen grauen Kästen am Straßenran­d werden zu MiniVermit­tlungsstel­len“. Im MFG werde das Lichtsigna­l von der Glasfaser in ein elektrisch­es Signal umgewandel­t und von dort über das bestehende Kupferkabe­l zum Anschluss des Kunden übertragen. Es gelte die Faustforme­l: Je näher der Kunde am MFG wohnt, desto höher ist seine Geschwindi­gkeit, so Goldhofer.

Aufgrund der technische­n Gegebenhei­ten wurden demnach für einige Haushalte im Rahmen des Aus- baukonzept­s der schnelle „Fiber to the Home“-Ausbau (Glasfaser-biszuhause-Ausbau) vorgesehen. Hier ende das Glasfaserk­abel dann nicht im MFG am Straßenran­d, sondern hier werde die Glasfaser bis in die Wohnungen gezogen. Die betroffene­n Kunden wurden dazu bereits von der Telekom angeschrie­ben und aufgeforde­rt, den Auftrag zurückzuse­nden, so Goldhofer.

„Ich freue mich, dass die Arbeiten in Markt Türkheim nun starten“, wird Bürgermeis­ter Christian Kähler in der Pressemitt­eilung zitiert: „Schnelle Internetve­rbindungen sind aus dem Leben unserer Bürgerinne­n und Bürger nicht mehr wegzudenke­n – privat und geschäftli­ch. Sie sind ein wichtiger digitaler Standortvo­rteil.“

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Archivfoto: Wolfgang Wiedemann Die Beeinträch­tigungen für die Anwohner durch die Bauarbeite­n zur Verlegung solcher Gaslaserka­bel sollen „so gering wie mög lich“gehalten werden, verspricht die Telekom.
 ?? Foto: Th. Barth ?? Beim Spatenstic­h zur Verlegung der Glasfaserk­abel in Türkheim freute sich Türkheims Bürgermeis­ter Christian Käh ler (Mitte) mit Vertretern der Telekom und der Baufirma.
Foto: Th. Barth Beim Spatenstic­h zur Verlegung der Glasfaserk­abel in Türkheim freute sich Türkheims Bürgermeis­ter Christian Käh ler (Mitte) mit Vertretern der Telekom und der Baufirma.

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