Ab Mittwoch blitzt es auch ohne Gewitter
24 Stunden lang ist die Polizei beim „Blitzmarathon“im Einsatz. Wir verraten Ihnen, wo kontrolliert wird
Unterallgäu Auf den Straßen in der Region wird ab morgen wieder verstärkt geblitzt – denn von Mittwoch bis Donnerstag findet der inzwischen sechste Blitzmarathon der Polizei statt. In ganz Bayern wird an zahlreichen Punkten von Mittwoch,
18. April, sechs Uhr, bis Donnerstag, 19. April, 6 Uhr, verstärkt die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer kontrolliert.
Insgesamt werden 1900 Polizisten sowie 50 Bedienstete der Gemeinden und Zweckverbände der kommunalen Verkehrsüberwachung an 2000 möglichen Messstellen in ganz Bayern im Einsatz sein. Ein besonderes Augenmerk gilt den Rasern auf Landstraßen. Die Aktion ist Teil des europaweiten Speedmarathons, der vom europäischen Verkehrspolizei-Netzwerk „Tispol“koordiniert wird. Auch andere Bundesländer beteiligten sich daran.
Der sechste Bayerische Blitzmarathon findet im Rahmen des Verkehrssicherheitsprogramms 2020 „Bayern mobil – sicher ans Ziel“statt. Wie Innenminister Joachim Herrmann erklärte, wolle man damit das Problembewusstsein für zu hohe Geschwindigkeit schärfen. „Unsere Verkehrsteilnehmer sollen sich dauerhaft an Geschwindigkeitslimits halten und im Zweifel besser den Fuß vom Gas nehmen.“Es gehe nicht darum, möglichst viele Verwarnungen auszusprechen oder Bußgeldbescheide zu verschicken. „Deshalb haben wir alle Messstellen im Vorfeld veröffentlicht“, so der Minister. In der Region wird an folgenden Stellen geblitzt:
● Amberg Hauptstraße (innerorts, erlaubte Geschwindigkeit: 50 km/h)
● Bad Wörishofen Staatsstraße 2015 zwischen Bad Wörishofen und Türkheim (außerorts, 70 km/h) und Staatsstraße 2015 bei Schlingen (außerorts, 100 km/h).
● Dirlewang Kaufbeurer Straße (innerorts, 50 km/h), B 16 zwischen Mindelheim und Dirlewang (außerorts, 100 km/h), Kreisstraße zwischen Dirlewang und Unteregg (außerorts, 100 km/h).
● Erkheim Kreisstraße zwischen Kammlach und Erkheim (außerorts, 100 km/h).
● Markt Rettenbach Staatsstraße zwischen Markt Rettenbach und Eutenhausen (außerorts, 70 beziehungsweise 100 km/h).
● Mindelheim Kreisstraße zwischen Mindelheim und Oberrieden (außerorts, 70 km/h).
● Mittelneufnach Staatsstraße bei Reichertshofen Richtung Mittelneufnach (außerorts, 70 km/h).
● Ottobeuren Staatsstraße zwischen Attenhausen und Ottobeuren (außerorts, 70 km/h) und auf der Umgehungsstraße Memmingen – Ottobeuren (außerorts, 70 km/h).
● Salgen Staatsstraße 2037 bei der Kreuzung Schöneberg – Bronnen (außerorts, 70 km/h).
● Tussenhausen Kreisstraße zwischen Tussenhausen und Rammingen (außerorts, 100 km/h).
Laut Innenminister Herrmann zeigen die Erfahrungen bei den Blitzmarathonaktionen der vergangenen Jahre, dass es immer noch zu viele Unbelehrbare gibt: „Obwohl alle Messstellen frühzeitig im Internet abrufbar waren, gingen uns 2017 beim Blitzmarathon in Bayern insgesamt 8941 Geschwindigkeitssünder ins Netz.“Das wiege besonders schwer, denn die Verkehrsunfallstatistik zeige ganz klar, dass zu schnelles Fahren die Hauptursache für schwere Verkehrsunfälle sei.
Im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, zu dem neben dem Allgäu auch die Landkreise Neu-Ulm und Günzburg gehören, waren im vergangenen Jahr 173 Beamte an 113 Messstellen im Einsatz. Insgesamt haben sie fast 330 Verkehrsteilnehmer registriert, die schneller gefahren sind als erlaubt. Dass die Zahl geringer war als 2016, lag mitunter an den schlechten Witterungsund Straßenverhältnissen durch Schnee- und Eisglätte.
Negativer Spitzenreiter in der Region war 2017 ein 50-jähriger Autofahrer auf der Staatsstraße 2015 auf Höhe des Bad Wörishofer Ortsteils Schlingen. Statt der erlaubten 100 km/h fuhr der Mann 163. Neben Tempoüberschreitungen stellten die Polizisten in der Region mehr als 40 andere Verkehrsverstöße fest, beispielsweise Handynutzung hinterm Steuer oder Fahrer, die nicht angeschnallt waren oder kein Warndreieck dabei hatten.
» Alle weiteren Messstellen finden Sie online in einer interaktiven Karte unter mindelheimer zeitung.de