Gelungener Start in das Tourismusjahr
Seit Langem wieder Zuwachs bei Übernachtungen. Lehren aus dem Masterplan
Bad Wörishofen Überraschung zum Auftakt der Vermieterversammlung im Guggerhaus: Kurdirektorin Petra Nocker berichtete, dass der Start ins neue Jahr nicht nur bei den Gästeankünften mit einem Plus von 18000 gelungen sei. Erstmals seit langer Zeit habe Bad Wörishofen auch bei den Übernachtungen mit 74000 gegenüber den 72000 vom Vorjahreszeitraum eine kleine Steigerung erzielen können. Dies dürfe aber bei der kurzen Zeitspanne noch nicht überbewertet werden, betonte Nocker gleichzeitig.
In ihren Ausführungen vor den Chefs Bad Wörishofer Beherbergungsbetriebe betonte Nocker zunächst die Bedeutung der guten Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Vermietern und dem Kur- und Tourismusbetrieb. Nur so könne man gemeinsam die Stadt voranbringen. Deshalb sei ihr auch eine Zusammenkunft im Hotel Angerhof am heutigen Mittwoch, zu der sie einlud, sehr wichtig. Bekannt gab sie daneben auch, dass Kurseelsorger Pater Rüdiger Prziklang bald in Ruhestand gehen werde, und dass
Pfarrer Andreas Hartmann darum gebeten habe, Meinungen kundzutun, auf welche Kriterien eventuell bei der Nachfolgesuche geachtet werden solle. Vor allem mit seinen Ausflügen, bei denen pro Jahr rund 600 Teilnehmer gezählt werden, bestehe hier auch für die Stadt Potenzial.
Weiterhin beschäftige die Umsetzung des Masterplanes Tourismus den Kur- und Tourismusbetrieb. Speziell zu den Veranstaltungen sollen die Gäste befragt werden mit dem Hintergrund, daraus mehr Übernachtungsgäste zu erzielen. Nocker will auch wissen, ob die Gäste besondere Wünsche zum Veranstaltungsprogramm haben. Hier bat sie um die Mithilfe der Betriebe.
Neues gibt es nach den Worten Petra Nockers auch bei den Führungen durch die Stadt. So steht am 13. Mai eine Führung mit dem Thema „Muttertagsglück“auf dem Programm, und mit Stefanie Hemberger und Andrea Burghardt konnten zwei neue Stadtführerinnen für die erweiterten Angebote gewonnen werden. Diese und die Vorträge würden in einer Broschüre zusammengefasst, kündigte Nocker an.
Dass die Vermarktung der Stadt verstärkt werden solle, ist ein weiteres Merkmal des Masterplanes. Kneipp bleibe nach wie vor das Aushängeschild. In diesem Zusammenhang wird auch der touristische Internetauftritt Bad Wörishofens neu gestaltet. Das Ziel ist es, die OnlineKommunikation zu verbessern. Dazu zeigte sie sich dankbar der Stadt gegenüber, dass bei den Haushaltsberatungen am Marketinganteil nicht gekürzt wurde. Von 381 000 Euro im Jahre 2015 sei dieser auf zuletzt rund 525 000 Euro gesteigert worden. Dennoch seien insgesamt rund 100 000 Euro gegenüber dem ersten Haushaltsentwurf eingespart worden.
Weiteres Thema waren Gäste, die gerne Kneippanwendungen ohne ärztliche Verordnungen wünschten. Nach länger andauernden Recherchen und Fragen an das Gesundheitsministerium kann zu diesem Thema nun im November ein Praxisleitfaden erstellt werden, der dieses Thema regelt. Demnach dürfen diese Anwendungen nur von den Berufsgruppen der Masseure, Physiotherapeuten, Heilpraktiker oder medizinischen Bademeister verabreicht werden – und nur, wenn sie in diese Berufsbilder passen. Außerdem wurde nun nicht zuletzt durch den Einsatz von Kneippschulleiter Thomas Gindhart und KneippBund-Präsident Klaus Holetschek erreicht, dass künftig die Ausbildung zum Kneippbademeister gefördert wird.
Somit erhalte dieses für Bad Wörishofen wichtige Berufsbild wieder mehr Zukunftschancen. Start soll im November sein.
Ebenfalls Thema im Masterplan ist die Produktentwicklung. In diesem Zusammenhang kommt demnächst das im Hans-Högel-Verlag erstellte Kochbuch „Richtig genießen“. Es sind vier jahreszeitlich geordnete Bücher in einer Auflage von 3000 Stück mit verschiedenen Rezepten zum, wie Petra Nocker es formulierte „Trendthema Ernährung“. Kneipp spielt natürlich eine große Rolle. Das erste Buch wird sich mit herbstlichen Themen befassen.
Zum Abschluss der Versammlung stellte Marketingleiter Gerhard Manner die neue Marketingstrategie der für Wörishofen bedeutenden Firma Schwermer vor, die mittlerweile Heidi-Chocolate gehört. Schwermer produziert nach wie vor in der Gartenstadt. Einige Vermieter wünschen sich, dass neben dem Begriff „Allgäu“auch „Bad Wörishofen“als Herkunftsort auf den Produkten Erwähnung findet.