Mindelheimer Zeitung

Könner und Künstler im Jazzkeller

„The Mojo Six“sorgt für glückliche Gesichter – und Hermann Jäckle für eine gute Nachricht

- VON MARCUS BARNSTORF

Bad Wörishofen Alles andere als „Old School“war der Auftritt der Augsburger „Mojo Six“im neuen Jazzkeller des Hotel Residence in Bad Wörishofen. Von T-Bone Walkers „Stormy Monday Blues“über Elmore James’ „Shake Your Money Maker“und dem namensgebe­nden „Got My Mojo Workin´“von Ann Cole/Muddy Waters bis zu Louis Primas „Buona Sera“reichten die Zutaten zum Erfolgsrez­ept eines unterhalts­amen Abends für Freunde des Swing Blues.

Hermann Jäckle und „Doktor Jazz“Hans Horst Fröhlich, die gemeinsam mit ihren Wörishofer Jazzfreund­en den Abend organisier­ten, bewiesen bei der Auswahl der Musiker ein überaus glückliche­s Händchen. Hinter dem stilprägen­den Namen von „The Mojo Six“- Mojo be- so viel wie Glücksbrin­ger versteckt sich eine All-Stars-Besetzung. Gestandene Musiker, die allesamt große Namen der süddeutsch­en Musikszene sind.

Daniel Mark Eberhard beherrscht nicht nur hervorrage­nd Hammond und Piano, sondern ist auch musikalisc­her Leiter der hochkaräti­gen Jazz-Veranstalt­ung, die seit Sommer vergangene­n Jahres bereits zum dritten Mal in der Kneippstad­t stattfand. Ihm zur Seite standen dieses Mal Walter Bittner (Schlagzeug), Stephan Holstein (Saxofone, Klarinette), Martin Schmid (Gesang, Gitarre). Sie alle sind Wiederholu­ngstäter, da sie bereits bei der Premiere im neuen Jazzkeller dabei waren. Komplettie­rt wurde das hochkaräti­ge Line-Up dieses Mal von Sepp Holzhauser (Gitarre) und Adi Weidenbach­er (Gesang, Mundharmon­ika). Ihre Energie und ihre Spielfreud­e an dieser Musik steckten an. So sehr, dass das Publikum im mit 150 Plätzen ausverkauf­ten, ehemaligen Weinkeller binnen weniger Minuten bereits mitdeutet klatschte, mit den Füßen wippte, tanzte und sang. Die Stimmung war während des knapp zweieinhal­bstündigen Konzerts großartig und brachte den Charme legendärer New Yorker Blues-Schuppen in das renommiert­e Hotel. Die Dynamik der Formation war in jedem Song zu hören. Der musikalisc­he Freiraum wurde für jazz-typische Improvisat­ion genutzt, um die Persönlich­keit der einzelnen Musiker umfänglich zur Geltung zu bringen.

Sie würzten die Standards mit tollen Lesearten und kehrten doch immer zum pulsierend­en Grundnerv zurück. Lustiges wie Sheridans „Skinny Minnie“und die durch alle Instrument­e und Vocals gehende Endlosschl­eife „Jambalaya“wurden mit Spiellaune neu veredelt. Der Abend war ein Erfolg.

Für Jazz-Fans gibt es noch eine gute Nachricht: Für Sommer planen die Wörishofer Jazzfreund­e Livemusik unter freiem Himmel. „Wann und wo diese stattfinde­t, steht jedoch noch nicht fest“, meint Hermann Jäckle.

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Foto: Marcus Barnstorf Ausgelasse­ne Stimmung herrschte bei „Jazz im Jazzkeller“. Stephan Holstein (Adi Weidenbach­er (von links) und seine Kollegen von „The Mojo Six“animierten das Pu blikum zum Mittanzen und singen.

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