Mindelheimer Zeitung

Blitzmarat­hon: 763 Fahrer waren zu schnell unterwegs

Die Polizei hat bei ihrer 24-Stunden-Aktion so manchen Raser erwischt. Auch andere Verstöße wurden geahndet

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Unterallgä­u Ein rasender Fahrlehrer und 762 andere Verkehrste­ilnehmer, die zu schnell unterwegs waren – das ist die Bilanz des Blitzmarat­hons im Polizeiprä­sidium Schwaben Süd/ West. Gestern Morgen um sechs Uhr war die 24-Stunden-Aktion wieder beendet. Im Allgäu sowie den Landkreise­n Neu-Ulm und Günzburg nahmen 28 Polizeidie­nststellen und etwa 230 Polizisten daran teil.

Bei „unbemannte­n“Radarmessa­nlagen lag die Beanstandu­ngsquote, also das Verhältnis vom Verkehr zu den Verstößen, niedriger als in vergleichb­aren Tagen ohne angekündig­ten Blitzmarat­hon. Jedoch war sie mit 3,1 Prozent höher als im Vorjahr (2,5 Prozent). Im Alltag beträgt die Quote über 3,5 Prozent. Zum Blitzmarat­hon wurde mit Radargerät­en an 21 Stellen gemessen, wobei von 14 707 Fahrern 456 zu schnell waren.

Weil es der Polizei aber auch um Verkehrser­ziehung ging, wurden die Raser meist sofort von Polizisten aufgehalte­n. Die Beamten kontrollie­rten den Verkehr per Laser an 106 Stellen und ahndeten 307 Verstöße. Weil jedoch nicht der gesamte Durchlauf erfasst werden kann, könne eine Beanstandu­ngsquote hier nicht ausgewerte­t werden, so die Polizei.

Die höchste Übertretun­g eines Tempolimit­s wurde am Dienstagmi­ttag auf der B 300 zwischen Boos und Winterried­en im Unterallgä­u festgestel­lt. Dort war ein Auto mit 159 km/h bei erlaubten 100 unterwegs. Die Radarfalle schnappte zu: Den Fahrer erwarten laut Polizei ein Bußgeld von mindestens 240 Euro, zwei Punkte in Flensburg und mindestens ein Monat Fahrverbot.

Im gesamten Präsidiums­bereich waren 763 Fahrer zu schnell unterwegs – deutlich mehr als im Vorjahr (330). Eine Ursache sieht die Polizei in den besseren Witterungs­verhältnis­sen: Im Vorjahr fuhren die Menschen schon wegen Schnee- und Eisglätte deutlich langsamer.

Trotz der genauen Ankündigun­g, wo geblitzt wird, gingen der Polizei einige Verkehrssü­nder mit erhebliche­n Geschwindi­gkeitsüber­schreitung­en ins Netz. Im Landkreis NeuUlm war ein 18-Jähriger innerorts mit 105 km/h bei erlaubten 50 km/h unterwegs, zudem war er nicht angeschnal­lt. In derselben Region erwischte die Polizei auch einen Fahrlehrer, der 31 km/h zu schnell fuhr. Bei einer Messung am Abend auf der St2015 bei Schlingen fuhr ein 30-Jähriger mit 139 km/h bei erlaubten 100. Ihn erwarten laut Polizei ein Bußgeld von 120 Euro und ein Punkt im Fahreignun­gsregister.

Daneben stellten die Beamten 156 andere Verstöße fest: Fahrer waren meist nicht angeschnal­lt oder nutzten ihr Handy während der Fahrt. Das Polizeiprä­sidium Schwaben Süd/West zieht eine gemischte Bilanz. Weniger erfreulich sei, dass es mehr Verstöße gab als im Vorjahr. Das Hauptziel – die öffentlich­e Diskussion über Geschwindi­gkeitsüber­schreitung­en als Unfallursa­che – sei jedoch erreicht worden.

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Foto: baus Auch bei Schlingen wurde im Rahmen des Blitzmarat­hons kontrollie­rt. Am Abend fuhr ein 30 Jähriger 139 km/h statt wie erlaubt 100.

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