Tausende blicken hinter die Bauernhof Kulissen in Westernach
Zwei Brüder und ihre Familien erklären, wie Milch und Milchprodukte entstehen
Westernach Zum vierten Mal öffneten die Familien Stefan und Albert Häfele aus Westernach ihre Türen – und Tausende kamen, um die Käserei und Milchwirtschaft anzuschauen. Ein Drittel der Milch der 65 Kühe vermarkten die Häfeles selbst.
In halbstündigen Führungen erläuterten Stefan und Hofnachfolger Simon Häfele den Besuchermassen ihren Betrieb. Sie erklärten das rote Band am Fuß einer Kuh – sie ist kurz vor dem Kalben in „Mutterschutz“und wird nicht mehr gemolken –, den „Müsli-Automat“mit Kraftfutter und den Doppel-Siebe- ner-Melkstand. Ganz bewusst verzichtet Häfele auf Technik zur Tierbeobachtung: Er verbringe durch den Verzicht eines Melkroboters mit jeder Kuh täglich zweimal zehn Minuten im Melkstand und nutze das auch zur Tierbeobachtung.
Stefan Häfele ist für die Landwirtschaft mit 46 Hektar und 65 Milchkühen verantwortlich. Sein Bruder Albert Häfele kümmert sich um die Molkerei, samt Joghurt-Produktion, Milchabfüllung und Vermarktung. Arbeitstechnisch werden beide Familien sowie auch die Altenteiler im gesamten Betrieb einge- setzt. Wo viel Arbeit anfällt, helfen sich die Familienmitglieder in ihren jeweiligen Bereichen gegenseitig aus. So hat jeder jedes zweite Wochenende drei Melkzeiten lange frei.
Im Plattentauscher wird die frisch gemolkene Vollmilch pasteurisiert und anschließend abgefüllt. Die Hälfte der Milch kommt so zu rund 1000 Verbrauchern im Umkreis von 30 Kilometern. Die andere Hälfte der Milch wird über Lebensmittelläden vermarktet. Jährlich bringen die Häfeles so rund 200 000 Liter Trinkmilch zum Verbraucher. Hinzu kommen Joghurt und Käse.