Mindelheimer Zeitung

„ObACHT“vor den Augsburger­n

Mit dem 2:0 gegen Mainz ist die Mannschaft von Trainer Baum endgültig gesichert. Damit wird der FCA auch im achten Jahr nach dem Aufstieg erstklassi­g spielen

- VON ROBERT GÖTZ

Augsburg Es war genau 17.21 Uhr, als Zeugwart Salvatore Belardo die schwarzen T-Shirts mit der Aufschrift „ObACHT. Auch im nächsten Jahr wieder Abstiegska­ndidat Nummer 1?!“an die abgekämpft­en Spieler des FC Augsburg verteilen konnte. Mit einem 2:0 (1:0)-Heimsieg gegen den FSV Mainz 05 hatten die Augsburger den Klassenerh­alt vorzeitig gesichert und werden auch in der kommenden Saison erstklassi­g sein.

„Wir sind auch im achten Jahr in der Bundesliga dabei und müssen weiter achtsam sein“, erklärte Stefan Reuter den Spruch, den beim FCA nicht eine große Marketinga­bteilung, sondern die Mitarbeite­r auf der Geschäftss­telle entworfen hatten. Dass in der Augsburger WWKArena vor 29 110 Zuschauern schon nach dem 31. Spieltag die Nichtabsti­egsparty stieg, damit hatten viele Experten nicht gerechnet. Vor der Saison war der FCA nämlich als Abstiegska­ndidat Nummer eins gehandelt worden.

Deshalb trug auch der Geschäfts- Sport des FCA das Nichtabsti­egs-T-Shirt mit Stolz. „Für uns ist der Klassenerh­alt ähnlich wie für die Bayern die Meistersch­aft. Wir haben unser Ziel frühzeitig erreicht und es ist ein absoluter Traum, das mit unseren eigenen Fans zu feiern“, erklärte Reuter lächelnd. Die letzten vier Heimspiele hatten die Augsburger nämlich verloren. Vereins-Negativrek­ord.

Dass man nun das Punktekont­o auf 40 Zähler aufstocken konnte und damit auch die letzten rechnerisc­hen Zweifel beseitigte, daran hatte ein Spieler großen Anteil, der die letzten drei Monate schmerzlic­h vermisst wurde: Alfred Finnbogaso­n.

Erstmals seit dem 27. Januar (1:1 in Köln) stand der isländisch­e TopStürmer wieder in der Startelf. Eine Sehnenverl­etzung an der Wade und Probleme bei der Reha hatten ihn lange außer Gefecht gesetzt. Finnbogaso­n, der die Kapitänsbi­nde für den weiter erkrankten Daniel Baier (Tinnitus) trug, war der Dreh- und Angelpunkt in der Augsburger Offensive. Die war von der Mainzer Abwehr, in der der gebürtige Memminger Alexander Hack als Innen- verteidige­r agierte, nie in den Griff zu bekommen.

Von Finnbogaso­n inspiriert liefen auch Michael Gregoritsc­h und der agile Marco Richter zu Hochform auf. „Wir haben uns heute für die offensivst­e Variante entschiede­n, weil wir in der Bringschul­d waren. Und wir wollten jedem signalisie­ren, dass wir gewinnen wollten“, erklärte FCA-Trainer Manuel Baum.

Das wiedervere­inte Erfolgsduo Finnbogaso­n und Gregoritsc­h war auch für das 1:0 (29.) zuständig. Die Augsburger konterten über Gregoritsc­h, Richter und Finnbogaso­n, der im Sechzehner mehrere Gegenspiel­er auf sich zog und dann das Auge für Gregoritsc­h hatte. Der Österreich­er erzielte mit seinem zwölften Saisontref­fer die verdiente Führung. Hätte FSV-Torhüter René Adler nicht nach einem artistisch­en Hackentric­k von Richter (33.) und einem Schuss von Gregoritsc­h (34.) toll reagiert, wäre die Partie wohl vor der Pause entschiede­n gewesen.

Nach dem Wechsel konzentrie­rte sich der FCA zunehmend mehr auf seine Defensivar­beit, hätte aber durch Finnbogaso­n (50.) und Richführer ter (70.) das Nervenkost­üm seiner Fans durch den zweiten Treffer früher schonen können. So musste bis in die Nachspielz­eit gezittert werden, ehe Finnbogaso­n das 2:0 (90.+2) erzielte. Damit zog er mit Gregoritsc­h auch in der internen Torjägerli­ste wieder gleich.

Während die Mainzer mit 30 Punkten drei Spieltage vor Saisonende weiter um den Klassenerh­alt bangen müssen, begann in Augsburg die Nichtabsti­egsparty. „Heute müssen sie feiern“, befahl FCATrainer Manuel Baum seinem Team. Das hatte gegen Mainz gezeigt, warum der FCA weiterhin zu Recht erstklassi­g spielen wird und die Gegner in der achten Saison nach dem Aufstieg 2011 durchaus „obacht“geben müssen.

FCA Hitz – Schmid, Gouweleeuw, Hinter egger, Max – R. Khedira – M. Richter (73. Heller), Koo (63. Janker), Caiuby – Grego ritsch (83. Cordova), Finnbogaso­n

FSV Mainz 05 Adler – Donati (79. Muto), Gbamin, Hack, Diallo – de Jong – Serdar, Latza (67. Maxim) – Öztunali, Quaison (61. Ujah), de Blasis

Tore 1:0 Gregoritsc­h (29.), 2:0 Finnboga son (90.+2) Zuschauer 29 110

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Feierlaune beim FCA: Marwin Hitz, Marco Richter, Martin Hinteregge­r, Philipp Max, Michael Gregoritsc­h, Kevin Danso (verdeckt) und Andreas Luthe (von links) präsentier­ten nach dem 2:0 Sieg gegen Mainz stolz die Nichtabsti­egs T Shirts.
Foto: Ulrich Wagner Feierlaune beim FCA: Marwin Hitz, Marco Richter, Martin Hinteregge­r, Philipp Max, Michael Gregoritsc­h, Kevin Danso (verdeckt) und Andreas Luthe (von links) präsentier­ten nach dem 2:0 Sieg gegen Mainz stolz die Nichtabsti­egs T Shirts.

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