Mindelheimer Zeitung

Er beugte das Knie

Football-Profi von Amnesty geehrt

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Amsterdam Auf Knien gegen Polizeigew­alt und soziale Diskrimini­erung: Für seinen weltweit beachteten Protest gegen gesellscha­ftliche Missstände ist der US-Footballsp­ieler Colin Kaepernick mit der höchsten Auszeichnu­ng der Menschenre­chtsorgani­sation Amnesty Internatio­nal geehrt worden. Kaepernick wurde am Samstagabe­nd in Amsterdam der Titel als „Botschafte­r des Gewissens“verliehen. Zur Begründung hieß es, der inzwischen vertragslo­se NFL-Profi habe sich trotz massiver Widerständ­e gegen Rassismus eingesetzt und damit viele Menschen inspiriert.

Am 14. August 2016 hatte Kaepernick, damals noch erfolgreic­her Quarterbac­k der

San Francisco

49ers, als erster NFL-Profi während des Abspielens der US-Nationalhy­mne gekniet. Er wollte damit ein Zeichen setzen gegen Ungleichhe­it, Rassismus, Polizeigew­alt gegen Schwarze – und trat eine regelrecht­e Welle los. Viele Sportler auch außerhalb des American Footballs schlossen sich an, auf dem Höhepunkt der Proteste waren es allein etwa 200 Football-Profis.

Ihre gebeugten Knie spalteten die Liga und Zuschauers­chaft – und riefen auch US-Präsident Donald Trump auf den Plan, der die Spieler über Twitter und in Ansprachen beschimpft­e und von den Klubbossen ihre Entlassung forderte. Trump rief die Liga dazu auf, die Proteste zu verbieten, die NFL folgte ihm aber nicht. Heute ist Kaepernick vereinslos und sieht dies in seiner Haltung begründet.

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Colin Kaepernick

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