Mindelheimer Zeitung

Klares Ja zu Supermarkt in Markt Wald

Mehr als 200 Befürworte­r haben sich in einer Unterschri­ftenliste eingetrage­n

- VON SANDRA BAUMBERGER

Markt Wald Seit Bürgermeis­ter Peter Wachler im vergangene­n Jahr mit der Nachricht überrascht­e, dass der Discounter Netto möglicherw­eise eine Filiale am Ortseingan­g von Markt Wald errichten will, steht die Frage im Raum: Braucht der Ort einen Supermarkt? Während einige Kritiker sie wie berichtet mit Nein beantworte­n, steht Helga Henkel-Hartel für ein klares Ja. „Markt Wald braucht dringend einen Supermarkt. Hier ist ja alles tot. Es gibt ja nichts“, sagt sie.

Um etwas dagegen zu unternehme­n, hat sie Unterschri­ften gesammelt: Mehr als 200 Markt Walder machen sich demnach für einen Supermarkt in der Gemeinde stark. Sie glauben, dass er länger geöffnet hätte als der kleine Laden in der Ortsmitte, der Einkauf dort günstiger wäre und die Auswahl größer. Zudem würden auch ein paar neue Arbeitsplä­tze entstehen und man bräuchte nicht unbedingt ein Auto, um den Großeinkau­f zu erledigen. Denn viele fahren dazu bisher in die umliegende­n Gemeinden. Für Senioren ohne eigenes Auto sei das allerdings schwierig, sagt Helga Henkel-Hartel. „Und wir werden ja auch nicht jünger.“

Sogar die Bewohner des Baugebiets „An der Schießhütt­e“, in dessen Nachbarsch­aft sich der Super- markt ansiedeln könnte, hätten unterschri­eben. Viele Markt Walder seien zu ihr nach Hause gekommen, um sich in die Listen einzutrage­n oder ihre Hilfe beim Sammeln anzubieten.

„Wir könnten bis zu 500 Unterschri­ften sammeln“, ist sie überzeugt. Schließlic­h sei sie in den Ortsteilen noch gar nicht gewesen. „Ich würde mehr machen, wenn ich mehr machen könnte“, sagt die 55-Jährige. Doch momentan sind ihr die Hände gebunden: Netto hat sich nach wie vor nicht geäußert, ob er noch an einer Filiale in Markt Wald interessie­rt ist und auch andere Supermärkt­e haben sich bisher nicht gemeldet.

Bürgermeis­ter Peter Wachler will deshalb auch das Grundstück am Ortseingan­g vorerst nicht kaufen, das die Kirche für einen Supermarkt zur Verfügung stellen würde. „Man kann’s nicht jedem recht machen, aber ich will’s zumindest versuchen“, sagt er. Beim Landwirtsc­haftsminis­terium hat er Möglichkei­ten zur „Förderung von Kleinstunt­ernehmen der Grundverso­rgung“ausfindig gemacht, mit denen vielleicht der bestehende Einzelhand­el gestärkt werden könnte. „Ich werde aber, wenn sich ein Supermarkt meldet, diesen nicht vergraulen.“Schließlic­h wolle er die Gemeinde „so attraktiv wie möglich machen“.

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