So viele „G’schichtla“und eine Erfolgsgeschichte
Mindelheims Ehrenbürgerin Olli Hirle tritt als Stadtführerin in den „Ruhestand“
Mindelheim Am 1. Mai wird sie 89, jetzt wurde Mindelheims Ehrenbürgerin Olli Hirle nach 25-jähriger Tätigkeit als Stadtführerin verabschiedet. Im Gobelinzimmer des Textilmuseums würdigte Bürgermeister Stephan Winter die „älteste Mitarbeiterin der Stadt“.
Er kenne niemand, der mit der Stadt so eng vertraut sei und so viele G’schichtla und Geschichten wisse wie Olli Hirle: „In allergrößter Wertschätzung dürfen wir uns bei Ihnen für Ihren Einsatz bedanken.“Winters Worten schlossen sich auch Kulturamtsleiter Christian Schedler und Renate Manlig von der Touristinfo an.
Seit mehreren Generationen ist ihre Familie mit Mindelheim verbunden, sagte Olli Hirle: „Mein Urgroßvater war der erste protestantische Seifensieder in Mindelheim“, erzählte sie, „später wurde er katholisch“. Olli Hirles Verbundenheit mit der Kirche ist groß. Unter anderem stellte sie fast 40 Jahre die Krippe in der Jesuitenkirche mit lebensgroßen Figuren auf. Sie war viele Jahrzehnte aktiv beim Frundsbergfest und freut sich schon auf das bevorstehende Fest.
Gefeiert wurde im Rahmen der Verabschiedung auch der runde Geburtstag, 25 Jahre Stadtführungen in Mindelheim. Kulturamtsleiter Christian Schedler hatte die Führungen zusammen mit dem damaligen Ehrenbürger Erwin Holzbaur 1992 ins Leben gerufen und die Schulungen übernommen. 1993 war dann der erste Einsatz der Stadtführer. Im Laufe der Jahre kamen immer mehr spezielle Themenführungen hinzu. In den 25 Jahren waren 3200 Gruppen mit 70 000 Teilnehmern durch Mindelheim unterwegs. „Eine echte Erfolgsgeschichte“, zeigte sich Bürgermeister Winter begeistert.
Zwei neue Stadtführerinnen und ein neuer Stadtführer erhielten im Rahmen der kleinen Feierstunde ihre Urkunden. Nach der umfassenden Schulung durch Christian Schedler beginnen jetzt Katarina Sadzio, Anita Kormann und Wolfgang Kastello ihre Tätigkeit und werden bereits in Kürze die ersten Gäste durch Mindelheim begleiten. „Meine beiden Kolleginnen und ich freuen uns sehr auf diese Aufgabe“, sagte Wolfgang Kastello. „Nach dem umfangreichen und zeitaufwendigen Training kann es jetzt losgehen.“