Neuer Glanz im Zedernsaal
Die Augsburger Philharmoniker entdecken den großartigen Renaissance-Saal in Kirchheim und lassen sich zu einer Konzertreihe inspirieren
Herr Gutfleisch, Sie sind Cellist und derzeit Orchestervorstand der Augsburger Philharmoniker. Wie sind Sie auf den Zedernsaal in Schloss Kirchheim aufmerksam geworden? Gutfleisch: Vor gut einem Jahr habe ich mit meiner Familie den Zedernsaal ganz privat besucht. Ich wusste aus Erzählungen, welche außergewöhnliche Qualitäten dieser Saal hat. Die Fürstin selbst zeigte ihn uns – und überredete meine damals 13-jährige Tochter, für sie ein Lied zu singen. Sie hat sich tatsächlich getraut – was mich total überrascht hat! Die Akustik ist wirklich großartig. Ich war von dieser Atmosphäre so beeindruckt, dass ich mir gedacht habe: Dieser Saal wäre ein erstklassiger Konzertsaal für die Augsburger Philharmoniker.
Am 6. Mai startet die neue Konzertreihe „Augsburger Philharmoniker & friends“im Zedernsaal. Was haben Sie genau vor?
Gutfleisch: Wir wollen mit fünf Konzerten in diesem Jahr starten. Es sind Musiker der Augsburger Philharmoniker mit einigen Gästen und Gastsolisten, die hier zu hören sein werden. Ich freue mich, dass bereits im ersten Jahr internationale Stars wie der Jazzpianist Tim Allhoff und sein Trio oder der Geigenvirtuose Kirill Troussov für die neue Konzertreihe gewonnen werden konnten. Troussov beispielsweise kommt extra zwischen zwei Auftritten in Hongkong und Italien nach Kirchheim.
Welche Art Musik bringen Sie mit? Gutfleisch: Wir starten am 6. Mai mit berühmten Konzerten von Vivaldi und Bach. Am 17. Juni kommt ein sehr vielschichtiges und spannendes Programm für Streichquartett mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Robert Schumann und Tobias PM Schneid. Das neue Quartett des weltweit gefragten Komponisten Schneid wurde dem Leopold
Mozart Quartett gewidmet und bezieht sich auf Robert Schumann, dieser wieder auf Mozart.
Im Zedernsaal treten ja ganz unterschiedliche Klangkörper auf. Da sind
mal Profimusiker der Augsburger Philharmoniker zu hören, dann wieder Laien aus der Region. Haben Sie da nicht Sorge, dass Ihre ambitionierte Reihe da etwas untergeht? Gutfleisch: Unsere Konzertreihe
wird veranstaltet vom Kulturbüro Iris Steiner aus Augsburg und wir haben die vielfach preisgekrönte Grafikagentur Liquid aus Augsburg mit der Gestaltung beauftragt – es gibt ein wunderbares eigenes Design für unsere Konzerte und eine eigene Website: www.zedernsaal-konzerte.de.
Wie sieht die weitere Perspektive aus? Gutfleisch: Wenn alles gut anläuft und das Publikum die Reihe annimmt, bin ich sicher, dass dann die Motivation da ist, hier weiter etwas aufzubauen. Es ist natürlich für alle Beteiligten ein gewisses Risiko. Musikalisch bieten wir ein sehr breit gefächertes Programm: Es geht von Barock über Romantik bis hin zu neuer Musik und Jazz. Auch Philharmonic-Brass mit großem Unterhaltungswert ist zu erleben. Für jeden ist etwas geboten. Wir müssen natürlich erst Erfahrungen sammeln, und hoffen sehr, dass möglichst viele Besucher zu uns finden.
Die Augsburger Philhamoniker haben in Augsburg eine treue Fangemeinde. In der Region sind sie eher nicht so bekannt.
Gutfleisch: Es ist tatsächlich die Idee, die Augsburger Philharmoniker als einziges Berufsorchester des Regierungsbezirkes Schwaben mit einer mehr als 150-jährigen Tradition mehr in die Region zu bringen. Zur Person: Johannes Gutfleisch, Jahrgang 1976, ist Cellist bei den Augsburger Philharmonikern. Er studierte an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“in Weimar und an der Hochschule für Musik in Köln. Meisterkurse belegte er bei Harvey Shapiro und Wolfgang Boettcher sowie beim Abegg-Trio, beim Petersen-Quartett und beim Amadeus Quartett.
OTickets für die Konzertreihe der „Augsburger Philharmoniker & friends“in Kirchheim gibt es beim Ticketservice der Mindelheimer Zeitung in Mindelheim und Bad Wörishofen unter Telefon 08261/9913 75 oder 08247/3503 5. Homepage: www.ze dernsaal konzerte.de