Raketen Auftrag sichert Jobs in Augsburg
Booster und Tanks für die Ariane 5 kommen weiter aus der Fuggerstadt
Augsburg Im Augsburger Werk von MT Aerospace war am Dienstag die Stimmung bestens. Das lag an der Nachricht, dass das Unternehmen einen weiteren wichtigen Auftrag an Land gezogen hat. „Die Mitarbeiter haben sich sehr gefreut“, sagte eine Sprecherin.
Die Raumfahrtfirma wird auch für die letzten zehn Ariane-5-Raketen die metallischen Boostergehäuse, Tanks und weitere Leichtbaustrukturen produzieren. Dieser Millionenauftrag war zwar erwartet worden. Dennoch ist es für die 560 fest angestellten Frauen und Männer in dem Werk im Augsburger Norden eine wichtige Nachricht.
Denn ohne die Produktion der Leichtbauteile für die Raketen wären ihre Arbeitsplätze keinesfalls sicher. Das Ariane-5-Programm läuft bereits seit 1996. Ab 2020 sollen die neuen Ariane-6-Raketen erstmals vom Weltraumbahnhof in Kourou (Französisch-Guayana) starten und Satelliten ins Weltall transportieren. Mit etwa zehn Prozent Anteil an der Hardware ist MT Aerospace der größte deutsche Zulieferer für das Ariane-Programm.
Für die neue Ariane 6 wachsen die Anforderungen an die Zulieferer. Die Booster (Raketenmotorgehäuse) werden künftig aus extrem leichten Kohlefaserwerkstoffen gefertigt. Im vergangenen Sommer hatte MT Aerospace gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) diese Leichtbau-Booster erfolgreich getestet. Die Chancen stehen also sehr gut, dass Augsburger Raumfahrttechnik auch in der Ariane 6 verwendet wird.
Die Augsburger Bürgermeisterin und Wirtschaftsreferentin Eva Weber freute sich am Dienstag, dass MT Aerospace weiter so gut im Geschäft ist. „Das Unternehmen kann durch die Nähe zu und die Kooperation mit den Forschungseinrichtungen wie DLR in Augsburg technologische Innovationen vorantreiben. Ich hoffe, dass diese Pfunde auch für die Ariane 6 eingebracht werden können, damit die Arbeitsplätze in Augsburg dauerhaft gesichert werden.“
MT Aerospace ist eine Tochtergesellschaft des deutschen Raumfahrtunternehmens OHB. Die Bremer übernahmen 2005 etwa 70 Prozent der Anteile von der Augsburger MAN Technologie. 30 Prozent gehören
Gute Chancen, Teile auch für die Ariane 6 zu bauen
Hans J. Steininger, dem Chef des Augsburger Unternehmens, das in Mainz, Santiago de Chile und Kourou weitere 200 Mitarbeiter beschäftigt. Steininger war gestern nicht zu erreichen. Der Manager führte Gespräche auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung in Berlin (ILA), wo MT Aerospace ein wichtiger Aussteller ist.