Mindelheimer Zeitung

Neu: Beamte im Nebenerwer­b

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Unter den überlastet­en Mitarbeite­rn bayerische­r Finanzämte­r gibt es einen alten Spruch, den sie in Gegenwart ihrer Chefs nie sagen, der ihnen aber, wenn sich die zu prüfenden Steuererkl­ärungen mal wieder zu hohen Stapeln türmen, gerne mal rausrutsch­t: „Die Sonne scheint zum Fenster rein, hak’ ab, es wird schon richtig sein.“Eine derart beschleuni­gte Bearbeitun­g freut den Steuersünd­er, nicht aber den ehrlichen Steuerzahl­er.

In diesem Sommer muss es auf Befehl von höchster Stelle noch schneller gehen. Spätestens zum Tag der Landtagswa­hl am 14. Oktober, noch besser aber schon zum Start der Briefwahl im September, sollen die schätzungs­weise 360000 Familien, die einen Antrag auf Landespfle­gegeld stellen werden, ihre positiven Bescheide im Briefkaste­n und ihre 1000 Euro auf dem Konto haben.

Für den Wahlkämpfe­r an der Spitze des Freistaats, Markus Söder, ist das ein Problem: Das neue Landesamt für Pflege gibt es noch nicht und seine Beamten haben auch so schon genug zu tun. Deshalb soll es jetzt, wie berichtet, eine Prämie für Beamte geben, die sich freiwillig als Nebenerwer­bsbeamte zur Verfügung stellen – zwei Euro pro Antrag.

Diese Idee Söders ist ausbaufähi­g. Man stelle sich vor, es gäbe auch für Finanzbeam­te ein Prämiensys­tem. Dann würde vielleicht auch wieder mehr Geld reinkommen.

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