Schöne Orte und besondere Instrumente
Das Duo Saitenspuren spielt im Silvestersaal
Immelstetten Mitten in Immelstetten in der ehemaligen Schule erklingen Gitarrenklänge, bahnen sich ihren Weg durch ein offenes Fenster und flirten mit dem Zwitschern der Vögel. Sommer liegt in der Luft. Die Musiker sind Edith Lehner und Norbert Neunzling, zusammen sind sie das Duo Saitenspuren. Zwei-, dreimal die Woche treffen sie sich und erarbeiten gemeinsam Stücke oder proben für ein Konzert. Zuletzt für das Konzert im Silvestersaal am heutigen Samstag, wo sie erstmals ihr neues Programm „Princess of Lykia“spielen werden.
Als Duo gefunden haben sich die beiden 2013. Viele Ideen und Projekte, eine Liste mit zahllosen Wunschstücken zeugen von der leidenschaftlichen Liebe zur Musik, doch: „Wir können nicht so alt werden, um all die Stücke wirklich zu erarbeiten“, erklärt Neunzling lachend und zeigt auf die Stapel mit Notenblättern im Proberaum. Aber das macht nichts, manchmal genügt es, so viele große Pläne um sich herum zu haben, diese Energie immer wieder in die Liebe zur Musik zu lenken.
„Wir sind Musiker und wie alle Musiker wollen wir auf die Bühne.“Natürlich ist das so und muss das so sein. Den Weg als reines GitarrenDuo zu beschreiten ist gleichwohl nicht immer leicht, man muss eben ins Programm passen, doch Lehner und Neunzling machen musikalisch genau das, was sie sich wünschen und bleiben sich treu. Im vergangenen Herbst haben sie ein neues Programm zusammengestellt für eine neue Konzertreihe und vielleicht auch wieder eine CD. Wie es zu so einem neuen Programm kommt? Nun, Neunzling verweist wieder lachend auf die vielen Stapel, manche Wunschstücke oder auch Wunschkomponisten drängen sich einfach in den Vordergrund. Schön ist ein gemeinsames Motiv, etwa das Mittelmeer im aktuellen Fall, und die Liebe, das komplette Programm bastelt sich dann wie von selbst um diese Eckpfeiler. Der türkische Komponist und Bürgerrechtler Fazil Say mit seiner namensgebenden Komposition „Princess of Lykia“ist das Herzstück: anspruchsvoll, herausfordernd, romantisch-melancholisch zu Beginn, dann explosiv und treibend während des Spiels. Hinzu kommen unter anderem „Danse d’Azur“des Japaners Fujii Schingo und eine Besonderheit: eine französische Terz-Gitarre aus Mirecourt. Der Wunsch, eine zu besitzen und in die Stücke miteinzubauen, begleitet die beiden seit 2014, im letzten Jahr hat es geklappt: Ein Musiker aus den Niederlanden verhalf Neunzling und Lehner zu dem Instrument aus den 1820er Jahren, das in den Stücken des deutschen Komponisten Johann Kaspar Mertz erklingen wird.
OKonzert Beginn ist am heutigen Samstag um 20 Uhr im Mindelheimer Silvestersaal.