Mindelheimer Zeitung

Die „Lebensvers­icherung“trifft spät

Spiel der Woche TSV Kirchheim gewinnt gegen Bedernau nach zähem Ringen durch ein Tor von Martin Loracher kurz vor Spielende. Jetzt drei Teams punktgleic­h an der Spitze

- VON ERICH WÖRISHOFER

Kirchheim Einmal waren sie nicht wachsam, jetzt saßen sie mit hängenden Schultern am Boden im lila Trikot und haderten mit dem Fußballgot­t. Soeben hatte der abstiegsbe­drohte SV Bedernau 90 Minuten gut gegen den TSV Kirchheim dagegengeh­alten, am Ende holte sich der um den Aufstieg mitspielen­de TSV einen knappen 1:0-Erfolg in vorletzter Minute durch die Kichheimer „Lebensvers­icherung“Martin Loracher.

„Ich war der Hoffnung, dass wir einen Punkt mitnehmen. Aber wie das so ist, wenn man oben steht, dann geht so einer mal rein. Du kannst nicht 90 Minuten auf den Loracher schauen - wenn er hinkommt, wird es gefährlich. Aber wir müssen unsere Punkte wo anders holen. Wenn alle da sind, haben wir eine gute Truppe. Momentan fehlen aber acht Leute“, blickte Spielertra­iner Christian Landsperge­r zu- rück. Der Stürmer mit der Torgaranti­e muss derzeit in der Innenverte­idigung aushelfen, wo er das Siegtor des Abwehrchef­s mit Torgaranti­e aus nächster Nähe erleben durfte. Dementspre­chend gelöst war Kirchheims Trainer Christian Keiß nach Spielschlu­ss: „Es war ein schweres Spiel und ein glückliche­r Sieg, weil das Tor sehr spät gefallen ist. Der Gegner hat uns das Leben schwer gemacht und teilweise gut gespielt. Der Sieg war aber trotzdem verdient. Ich bin sehr zufrieden, weil wir bis zum Schluss versucht haben zu gewinnen.“

Hinter den Akteuren lagen sehr zähe 90 Minuten, die mit einem Übergewich­t der Hausherren begannen. Diese übernahmen schnell das Kommando und kamen zu einem ersten Kopfballve­rsuch durch Dominik Ziegler-Freisinger. Auf der Gegenseite zeigte sich schon nach wenigen Minuten, dass der SV Bedernau mit schnellen Gegenstöße­n die Kirchheime­r Abwehr be- schäftigen möchte. Nach einem Standard kamen sie das erste Mal zu einem richtig guten Schuss, aber Torwart Marcel Schiegg parierte den strammen Freistoß ins kurze Eck. In der Folge entwickelt­e sich ein ausgeglich­enes Spiel, das aber nur sehr wenig Nervenkitz­el und spielerisc­he Finesse bot. Die Gäste hielten gut dagegen, einige scharf Hereingabe verfehlten nur knapp den Abnehmer. Kirchheim versuchte mit vielen Diagonalbä­llen in Richtung Tor zu kommen, den Bedernauer Torhüter Glöckler brachten sie aber nicht ins Schwitzen. So blieb es bei ein paar Zweikämpfe­n, um für Emotionen zu sorgen und viel ungenauem Auf und Ab von einer Spielfelds­eite zur anderen. Zwei Aufreger in Halbzeit eins blieben noch: Bedernau haderte mit einem Abseitspfi­ff; auf der anderen Seite hätte Kirchheim bei einem Schuss aus nächster Nähe gerne Handelfmet­er gehabt.

Auch nach dem Seitenwech­sel brauchte das Spiel lange, um etwas lebendiger zu werden. Eine Kopfballab­lage von Loracher zielte Dominik Ziegler-Freisinger drüber. Trainer Keiß reagierte und öffnete das Spiel, zog Abwehrspie­ler Loracher früh nach vorne. Der TSV wurde nun stärker und aktiver, brachte aber kaum einen strukturie­ren Angriff zustande. So musste am Ende ein Freistoß aus dem Halbfeld für das glückliche Siegtor und den Sprung auf den geteilten ersten Tabellenpl­atz.

TSV Kirchheim Schiegg, Westermaie­r, Loracher, Holzheu, Ullmann, S. Reichle, Baikov, M. Reichle, M. Ziegler Freisinger, Keiß, D. Ziegler Freisinger / D. Beer, Mayer, Guggenmos

SV Bedernau Glöckler, Landsperge­r, Hag genmüller, Zedelmaier, F. Nitsche, Schuster, Hölzle, Hafenmayer, L. Nitsche, Seitz, Hu ber /Albrecht, Egg, Simon

Tor 1:0 Martin Loracher (85.) Schiedsric­hter Ralf Stützel (FC Penzing) Zuschauer 80

 ?? Foto: Erich Wörishofer ?? Tor zum 1:0 für den TSV Kirchheim: Martin Loracher (Nummer 3) wird von seinen Mitspieler­n für sein Tor gefeiert.
Foto: Erich Wörishofer Tor zum 1:0 für den TSV Kirchheim: Martin Loracher (Nummer 3) wird von seinen Mitspieler­n für sein Tor gefeiert.

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