Naturschutz geht alle an
Die Bund-Ortsgruppe weitet ihr Engagement aus. Kritik gibt es für die jüngsten Baumfällungen in der Kernstadt
Bad Wörishofen Der Amphibienschutz ist der Ortsgruppe Bad Wörishofen des Bund Natuschutz ein besonderes Anliegen. Seit letztem Jahr werden deshalb zur Wanderzeit der Tiere fleißig Frösche, Kröten und Molche zusätzlich zum Waldsee nun auch an der „Kalten Quelle“in Dorschhausen gesammelt, über die Straße getragen und „somit vor dem grausamen Tod bewahrt“, wie der Bund mitteilt. Nichts für schwache Nerven war die Foto- und Filmdokumentation bei der Jahresversammlung, die verdeutlichte, dass Kröten, die zwischen die Räder genommen werden, durch den entstehenden Unterdruck bereits bei niedrigen Geschwindigkeiten schwer verletzt werden und elend zugrunde gehen.
Betroffenheit herrschte bei den Naturschützern auch über die jüngsten Baumfällungen in Bad Wörishofen. Bemängelt wurde nach Darstellung des Vereins, dass die Stadt die Bewohner im Vorfeld nicht über Notwendigkeit der Fällungen informiert habe. Deutlich wurde, dass die Ortsgruppe Bad Wörishofen im vergangenen Jahr vielfältig engagiert war. Im Frühjahr wurde eine Radtour zum Kräuterhof in Ingenried organisiert, bei der die Teilnehmer jede Menge über essbare Pflanzen und Heilkräuter erfahren haben. Beim Thema „Wasserlebewesen unserer Heimat“konnte die Ortsgruppe an ihrem Stand beim Bürgerfest Jung und Alt begeistern. Gelbrandkäfer, Libellenlarven und Co. konnten im Aquarium und sogar unterm Mikroskop entdeckt und bestimmt werden.
Mit dem Bau von Insektenhotels wollten die Naturschützer zudem „dem dramatischen Insektensterben etwas entgegen setzen und unseren heimischen Wildbienen und Insekten etwas Gutes zu tun“, wie es heißt. Vor allem Familien hätten sich voller Begeisterung am gemeinsame Bauen von Nisthilfen beteiligt. Zum Auftakt der Allgäuer Festwoche in Kempten fand zudem eine Demonstration des Freundeskreises zum Schutz des Riedberger Horns statt, an der sich die Ortsgruppe Bad Wörishofen beteiligt hatte.
Alexander Siebierski zeigte einen kleinen Film von der Veranstaltung: rund tausend Demonstranten machten Horst Seehofer mit Transparenten, Kuhglockengeläute und „Hände-weg-vom-Alpenplan“-Rufen mehr als deutlich, was sie von den geplanten Ausbauplänen halten. Der Ausbau ist mittlerweile Geschichte.
Ehrungen gab es im Rahmen der Versammlung ebenfalls. Der Ortsvorsitzende Thomas Heidrich und sein Stellvertreter Alexander Siebierski überreichten Brigitte Vogler für ihre 20-jährige Mitgliedschaft beim Bund Naturschutz die bronzene Ehrennadel.