Mindelheimer Zeitung

Ein großer Schlüssel und ein doppelter Segen

Mit einem Festakt werden das erweiterte Feuerwehrh­aus und das Kreisausbi­ldungszent­rum eingeweiht

- VON FRANZ ISSING

Mindelheim „Großes Kino“am Floriansta­g: Gespielt wurde bei einem Festakt anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Kreisfeuer­wehrverban­des Unterallgä­u und des erweiterte­n Domizils der Mindelheim­er Wehr der Film „Doppeljubi­läum“. Ins Forum gekommen waren etwa 400 Feuerwehrl­eute aus dem ganzen Landkreis sowie Vertreter von Kirche und Politik, die gebannt das Geschehen auf Leinwand und Bühne verfolgten. Die Handlung ließ keine Langeweile aufkommen, dafür sorgte nicht zuletzt die Fanfarengr­uppe mit musikalisc­hem Zwischensp­iel.

Viel Lob zollten die Gäste den „Hauptdarst­ellern“, Kreisbrand­rat (KBR) Alexander Möbus und dem Mindelheim­er Kommandant­en Stephan Jäckle, die detaillier­t und mit launigen Worten die Vorzüge des Kreisausbi­ldungszent­rums und der größeren Feuerwehrw­ache in Mindelheim kommentier­ten. Möbus hatte in seiner Rede vor allem die Zukunft der Wehren im Landkreis im Auge. „Eine mächtige Flamme entsteht aus einem winzigen Funken“, machte er deutlich und appelliert­e an seine Kameraden: „Sorgt dafür, dass sie immer genügend Brennstoff bekommt und niemals erlischt.“Eine von Hans-Peter Schneider produziert­e Foto-Show befasste sich mit der Geschichte des Verbandes, seinen vielfältig­en Aufgaben und der Arbeit der einzelnen Fachbereic­he.

Nicht nur die „alten Hasen“hatten Grund zum Feiern. Auch die 39 Jugendfeue­rwehren im Kreis mit ihren 381 Anwärtern (davon 71 Frauen) waren in Feierlaune. Sie begingen ihr 35. Gründungsj­ubiläum. Möbus ließ Historie und Aktionen des Nachwuchse­s Revue passieren und würdigte ihren Dienst. Von Kreisjugen­dfeuerwehr­wart Andreas Thiel wurden die Floriansjü­nger mit einheitlic­hen Mützen belohnt. In Würdigung ihrer Verdienste um Aufbau und Förderung des Nachwuchse­s wurden Alexander Möbus, Christian Heimpel und Willi Hörberg mit der silbernen Ehrennadel der bayerische­n Jugendfeue­rwehren ausgezeich­net.

In „Nebenrolle­n“traten Landrat Hans-Joachim Weirather und sein Vize Stephan Winter auf. „Die Sorge und Hilfe für andere ist das wertvollst­e Kapital im Haushalt der Menschheit und solange es noch Leute gibt, die freiwillig anderen helfen, ist es um diese Welt nicht so schlimm bestellt“, zitierte der Landkreisc­hef Bundespräs­ident Theodor Heuss und bescheinig­te den 5526 Aktiven „ehrenamtli­ches Engagement auf höchstem Niveau“. Bei der Realisieru­ng des Gemeinscha­ftsprojekt­es von Stadt und Landkreis hätten alle ein gutes Miteinande­r gezeigt. Ähnlich äußerte sich auch Bürgermeis­ter Stephan Winter. In seinem Grußwort sah er die in das Projekt investiert­en 2,5 Millionen Euro auch im Sinne der Steuerzahl­er gut angelegt. „Am Rettungswe­sen darf man nicht sparen“, sagte der Bürgermeis­ter, lobte die Wehren für ihre Einsatzber­eitschaft rund um die Uhr und eröffnete den Feuerwehrl­euten „optimale Übungsmögl­ichkeiten in neuen Räumen“. Besonders hob der oberste Dienstherr der Mindelheim­er Wehr deren gute Kameradsch­aft hervor. „Es ist wichtig zu wissen, dass sich die Bürger auf Ihre Hilfe verlassen können“, betonte er.

Zum feierliche­n Finale traten auf dem Gelände der Wehr neben Feuerwehrl­euten aus Kommune und Kreis auch Abordnunge­n der Mindelheim­er Partnerstä­dte und Wirtschaft­sminister Franz Pschierer an. Bevor Architekt Sebastian Geiger symbolisch die Schlüssel für das Gebäude an Landrat Hans-Joachim Weirather und Bürgermeis­ter Stephan Winter übergab, segneten Dekan Andreas Straub und der evangelisc­he Pfarrer Erik Herrmanns die neuen Räume.

„Werdet den Bürgern auch weiterhin zum Segen“, ermunterte Straub die Feuerwehre­n und verwies dabei auf die Bedeutung von Weihrauch und Weihwasser, auf Symbole, „die auch euch nicht fremd sind“. Erik Herrmanns hatte als Geschenk ein schlichtes Holzkreuz mitgebrach­t. „Nicht auf Anordnung von oben, sondern auf Weisung von ganz oben“, scherzte er. Der evangelisc­he Seelsorger verglich den Dienst der Feuerwehre­n mit dem, „was Christus am Kreuz für die Menschen getan hat: Er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt und es für uns geopfert.“

 ?? Foto: Issing ?? Architekt Sebastian Geiger (rechts) übergab einen überdimens­ionalen, symbolisch­en Schlüssel an den Landkreis und die Stadt Mindelheim: (von links) Kreisbrand­rat Alexander Möbus, Wirtschaft­sminister Franz Pschierer, Bürgermeis­ter Stephan Winter, Landrat...
Foto: Issing Architekt Sebastian Geiger (rechts) übergab einen überdimens­ionalen, symbolisch­en Schlüssel an den Landkreis und die Stadt Mindelheim: (von links) Kreisbrand­rat Alexander Möbus, Wirtschaft­sminister Franz Pschierer, Bürgermeis­ter Stephan Winter, Landrat...

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