Eine eigene „Werkstatt“für spielerisches Lernen
Im Türkheimer Kindergarten St. Josef kann heute das neue Angebot in Augenschein genommen werden
Türkheim Dass Kinder in der ersten Phase ihres Lebens einfach nur spielen, ist für ihre natürliche Entwicklung völlig normal. Liebevoll kümmern sich meist die Eltern um ihren Nachwuchs, dem es an nichts fehlen soll. Doch wie geht’s dann weiter? Im besten Fall so wie für die Kleinen im Haus für Kinder St. Josef in Türkheim, denn dort wird für am heutigen Montag eine „Lernwerkstatt“eröffnet.
„Wir verstehen darunter einen Raum, in dem Kinder ganzheitlich und selbstständig in verschiedenen Lernbereichen tätig sein können“, erklärt die äußerst engagierte Erzieherin aus der „Käfergruppe“, Stefanie Schlögel. Sie wird künftig für die Lernwerkstatt zuständig sein und führt, lächelnd und überzeugt von ihrer neuen Aufgabe, weiter aus: „Im Mittelpunkt steht der individuelle Lernweg des einzelnen Kindes oder der Gruppe, nicht das Ergebnis oder das Produkt.“
In Begleitung ihrer Kollegin Christina Telci und der Elternbeiratsvorsitzenden Sabine Fuhrmann durften einige Kinder vor dem offiziellen Eröffnungstermin im einladenden Ambiente der Lernwerk- statt schon einmal „Probesitzen“. Der Raum kann in Zukunft von den Vorschulkindern - mit Anwesenheit einer pädagogischen Fachkraft - alle zwei Wochen für zwei bzw. drei Tage genutzt werden und steht nachmittags den Hortkindern zur Verfügung.
Darüber, dass bei der Einrichtung von den zuständigen Handwerkern beste Leistung im Sinne der „Qualitätssicherung des Hauses“erbracht wurde, freut sich die Projektleiterin besonders und auch über die finanzielle Unterstützung durch den Elternbeirat.
Wichtig sei der Leitung des Hauses zudem, „dass die Programme weniger schulisch, sondern mehr frei und spielerisch, im eigenen Tempo der Kinder durchgeführt werden“.
Die pädagogischen Fachkräfte sehen sich selbst als „Begleiter und von den Kindern Lernende.“Sie geben bei Bedarf Unterstützung und berichten den Eltern ihre Beobachtungen. Ziel sei es, dass die Schützlinge sich selbst kompetent und wissend erleben würden, was letztlich auch deren Selbstbewusstsein stärke.
Die optimalen, mit Liebe hergerichteten, Räumlichkeiten stehen nun zur Verfügung und animieren die Kinder ganz sicher zu Kreativität und Entdeckungseifer. Freundliche Farben der von den Müttern Jennifer Hies, Vera Schwand und Farina Schmidmeir gestrichenen Wände kennzeichnen die einzelnen Bereiche, wobei gelb für „Sprache und Schrift“, blau für „Mathematik und Zahlen für erste Rechenübungen“, grün für „Naturwissenschaften und Experimente“, und rot für „Lebenspraxis“steht.
In Regalen mit den gleichen Farben sind die nötigen Materialien zur Veranschaulichung - wie Bücher, Lupen und Mikroskop - untergebracht. All das fügt sich nahtlos ein in den „Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) zu Bildung und Lernen in Kindertageseinrichtungen, bei dem es ausdrücklich um „Nachhaltige Bildung“geht. Die Erzieherinnen Schlögel und Telci kündigen an, dass sie heute zur feierlichen Eröffnung einen Vertreter der LEW-Bildungsinitiative erwarten, der im Beisein von Bürgermeister Christian Kähler und Vertreter des Elternbeirates mehrere Laptops und PCs überreichen wird.
Von 14 bis 16 Uhr ist dann jeder Interessierte zum „Tag der offenen Lernwerkstatt“willkommen.