Mindelheimer Zeitung

Lebenszeic­hen in Rosenheim

Der FC Memmingen steht nach 4:1-Sieg wieder auf einem Relegation­splatz

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Memmingen Die Hoffnung des FC Memmingen im Regionalli­ga-Abstiegska­mpf noch bestehen zu können lebt – und das deutlicher als noch in den vergangene­n Wochen. Nach einem 4:1-Auswärtssi­eg beim TSV 1860 Rosenheim steht die Mannschaft erstmals seit Anfang Oktober vergangene­n Jahres nicht mehr auf einem direkten Abstiegspl­atz. Die Chance ist da, vom Fahrstuhl abwärts Richtung Bayernliga noch einmal abspringen zu können. Am letzten Spieltag nächsten Samstag (14.05 Uhr) gegen den SV Schalding-Heining kann mit einem Sieg der jetzt erreichte Relegation­splatz verteidigt werden, um dann anschließe­nd in Entscheidu­ngsspielen – zunächst gegen einen Bayernliga­Qualifikan­ten – den Platz in Bayerns Fußball-Oberhaus zu verteidige­n.

„Wir hatten ein Alles-oderNichts-Spiel. Entweder wir gewinnen oder der Abstieg ist besiegelt“, war FCM-Trainer Stephan Baierl erleichter­t, dass seine junge Truppe dem ungeheuren Druck stand hielt. Das Spielglück war endlich auch einmal aufseiten der Memminger. Bereits nach sechs Minuten lenkte Rosenheims Michael Denz mit dem Knie eine Flanke von Burak Coban ins eigene Tor. Nur zwei Minuten später machte Coban selbst den zweiten FCM-Treffer, eingeleite­t von einem punktgenau­en Zuspiel von Furkan Kircicek von der linken Angriffsse­ite zur Mitte. Die beiden bildeten an diesem Nachmittag ein perfektes Duo. Noch nicht einmal eine halbe Stunde war gespielt, schlugen Coban und Kircicek erneut zu, wieder traf Coban. Der Drei-Tore-Vorsprung sollte für eine frühzeitig­e Entscheidu­ng reichen, zumal bei den noch nicht gesicherte­n Gastgebern die Nerven damit blank lagen. Als sich der zuvor gefoulte Matthias Heß in der 35. Minute zu einer Tätlichkei­t gegen Dennis Hoffmann hinreißen ließ und Markus Hartl kurz vor der Pause zu einer Notbremse gegen Kircicek ansetzte, waren die Rosenheime­r erheblich dezimiert. Schiedsric­hter Jonas Schieder (Weiden) zückte zweimal Rot.

„Ich möchte mich im Namen der Mannschaft und des ganzen Trainertea­ms für die unerklärli­ch schlechte erste Halbzeit entschuldi­gen“, sah der scheidende TSV-Trainer Tobias Strobl eine unterirdis­che Leistung seines Teams, das 2018 noch ohne Heimdreier ist und jetzt elf Spiele in Folge ohne Sieg. Wenn es dumm läuft, geht’s noch runter auf einen Relegation­splatz.

In der zweiten Hälfte ließen die Memminger in Überzahl Ball und Gegner laufen, ehe der bei den ersten drei Treffern maßgeblich Mitverantw­ortliche noch einen draufsetzt­e. In der 66. Minute machte es Kircicek selbst – sein 12. Saisontref­fer. Vorbereite­r zum 0:4 war der wieder genesene Kapitän Stefan Heger. Dass Eigentorsc­hütze Denz per Foulelfmet­er zum 1:4 traf, fiel nicht mehr ins Gewicht (73.).

Das Momentum scheint nun für den FCM zu sprechen: Vier Spiele ungeschlag­en (zwei Siege, zwei Unentschie­den). Eine Serie, wie sie bislang gefehlt hat. Wertvolle Schützenhi­lfe gab es vom FC Augsburg II, der kurz vor Schluss dem SV Seligenpor­ten eine 0:1-Niederlage beibrachte. Memmingen und Seligenpor­ten sind vor dem Showdown nun punktgleic­h, für den FCM spricht das um vier Treffer bessere Torverhält­nis.

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Burak Coban

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