Mindelheimer Zeitung

„Die Welt bricht nicht zusammen“

Thomas Lang über den Abstieg der TSVO-Handballer

- Interview: Dominik Prähofer

Ottobeuren Die Handballab­teilung des TSV Ottobeuren erlebt unruhige Zeiten:

Die Männer sind kürzlich in die Landesliga abgestiege­n, das Frauenteam zieht sich wegen Spielerinn­enmangels ebenfalls in diese Spielklass­e zurück. Obendrein sind die Handballer seit Monaten führungslo­s. Wie der Sportliche Leiter des TSVO, Thomas Lang (49), die Situation einschätzt.

Herr Lang, wie tief sitzt bei Ihnen aktuell der Frust über den sofortigen Wiederabst­ieg der Männer?

Thomas Lang: Wir sind schon enttäuscht. Und dies, obwohl wir wussten, dass wir bis zum Schluss gegen den Abstieg spielen würden. Aber es bricht deshalb keine Welt zusammen.

Worin sehen Sie die Hauptgründ­e für das Scheitern?

Lang: Zum einen haben wir zu unbeständi­g agiert. Zweitens, wir hatten ein unglaublic­hes Verletzung­spech. Zum Dritten, vor allem in der Hinrunde hat sich unsere mangelnde Erfahrung in der höherklass­igen Liga bemerkbar gemacht. Und der vierte Punkt ist, dass der Unterschie­d zwischen Landes- und Bayernliga bezüglich Tempo, taktischer Disziplin und Körperlich­keit einfach groß ist.

Müssen Sie sich an die eigene Nase fassen, weil der Kader zum Saisonstar­t eventuell zu dünn besetzt war?

Lang: Naja. Die schwerwieg­enden Verletzung­en von Miklos Szücs und Fabian Wiblishaus­er waren ja genauso wenig vorhersehb­ar wie die Ausfälle von György Szovszki und Patrick Kofler und der Winter-Abschied von Tim Ramsauer aus berufliche­n Gründen. Der Günzburger Trainer Stephan Hofmeister sagte mir kürzlich, dass wir wirklich massiv vom Verletzung­spech verfolgt seien.

Luca Kaulitz ist der einzige Abgang, er geht nach Friedberg. Wie sieht‘s mit Neuzugänge­n aus?

Lang: Wir verhandeln derzeit mit zwei bis drei Leuten.

Bleiben Sie selbst und Trainer Daniel Berkessel beim TSVO?

Lang: Ja, wir machen beide mindestens ein Jahr weiter.

Nach dem Abschied von Willi Höbel ist die Abteilung seit Monaten führungslo­s.

Lang: Unser Wunsch wäre eine zeitnahe Lösung. Vielleicht klappt es bis zum Vorbereitu­ngsbeginn Mitte Juni.

Nach dem Rückzug: Skizzieren Sie doch bitte mal die Perspektiv­en für das Frauenteam ...

Lang: Wir werden den Kern der Mannschaft, der aus erfahrenen und guten Bayernliga-Spielerinn­en besteht, durch junge Talente ergänzen. Das Trainertea­m bleibt.

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