Immer öfter im Stau
Immer mehr Fahrzeuge verstopfen in Mindelheim die Straßen. Besonders betroffen sind die BayWa-Kreuzung und die Allgäuer Straße. Was Stadt und Bauamt tun wollen
Die Verkehrsbelastung in Mindelheim wächst. Immer öfter stehen Autofahrer im Stau. Die aktuellen Zahlen und was jetzt getan werden muss, steht auf
Mindelheim Die Wirtschaft brummt, die Kreisstadt wächst. Was die meisten freuen dürfte, weil damit Arbeit und Wohlstand verbunden sind, hat eine Kehrseite: steigender Landverbrauch und vor allem zunehmender Verkehr. Dass tatsächlich immer mehr motorisierte Fahrzeuge in Mindelheim unterwegs sind, lässt sich mit Zahlen belegen.
Alle fünf Jahre gibt es eine amtliche Verkehrszählung, teilt das staatliche Bauamt in Kempten mit. Diese Zahlen werden bundesweit erhoben. Daraus wird ein durchschnittlicher täglicher Verkehr berechnet.
Die Zählung für Mindelheim ergab eine allgemeine Zunahme des Verkehrs. Wie der für das Unterallgäu zuständige Abteilungsleiter Ralf Eisele erläutert, ist die Entwicklung im Stadtgebiet Mindelheim aber nicht einheitlich.
Auf der B16 zwischen der A96 und der Jäckle-Kreuzung (Nebelhornstraße) wurden folgende Verkehrsbelastungen registriert:
● im Jahr 2005: täglich 11 545 Kraftfahrzeuge.
● 2010: täglich 12530 Kfz
● 2015: täglich 13725 Kfz Aktuellere Zahlen liegen nicht vor. Die Tendenz ist aber deutlich: Es geht immer enger zu auf den Straßen.
Auf der B16 zwischen Jäckle- und BayWa-Kreuzung, also der Allgäu- Straße, hat sich die Verkehrsbelastung wie folgt verändert:
● im Jahr 2005: 12146 Kfz in 24 Stunden
● 2010: täglich 13 461 Kfz
● 2015: täglich 11627 Kfz
Hier gibt es also keine eindeutige Tendenz. Es gab in den vergangenen zehn Jahren innerstädtische Verlagerungen des Verkehrs, erläutert Eisele.
Wie sich die Verkehrsbelastung im Süden der Kreisstadt weiter entwickeln wird, ist die Gretchenfrage. Den Straßenbauplanern schwant: Das wird anspruchsvoll.
Das Gewerbegebiet im Mindelheimer Süden entwickelt sich bekanntlich weiter sehr dynamisch. Die Grob-Werke wachsen dabei besonders stark. Vor allem durch die Lage der Parkflächen und deren Zufahrten ergeben sich deutliche Änderungen der Verkehrsströme auf der B16 und den Kreuzungen. Dies wirkt sich in den Verkehrsspitzen des Berufsverkehrs am stärksten aus.
Besonders betroffen ist die sogenannte BayWa-Kreuzung im Mindelheimer Osten. Dort staut sich die Autoschlange von der Stadt komer mend zeitweise bis über die EssoTankstelle hinaus. Auch wer sich von Osten her nähert, steht immer öfter im Stau.
Wie das verbessert werden kann, darauf soll ein Verkehrsgutachten Antworten geben. An diesem arbeiten derzeit das staatliche Bauamt Kempten und die Stadt Mindelheim.
Es soll den gesamten Straßenzug der B16 in Mindelheim „Nebelhornstraße“inklusive der JäckleKreuzung ins Blickfeld nehmen. Das Verkehrsgutachten erfasst somit den gesamten südlichen Mindelheimer Stadtbereich und behandelt folgende wesentliche Aspekte:
● Optimierung der Jäckle-Kreuzung.
● Untersucht werden sollen die Wirkungen des Weiteren gewerblichen und städtebaulichen Ausbaus des Industrie- und Gewerbegebietes im Süden der Stadt Mindelheim auf den Straßenverkehr. Vor allem soll dabei auch berücksichtigt werden, welche Folgen die neue Verbindungsstraße „Trettachstraße“zwischen Nebelhornstraße und Landsberger Straße haben wird.
● Beurteilung der Verkehrslage an der A96, Ausfahrt Mindelheim.
Hierbei ist insbesondere die Prognose der weiteren strukturellen Entwicklung in der Region für die Planung von Maßnahmen entscheidend. „Wir und das beauftragte Ingenieurbüro stehen in regelmäßigem Kontakt zur Stadt Mindelheim, um so die gewerbliche und städtebauliche Entwicklung in die Verkehrsprognose einzubeziehen“, sagt Eisele.
Die BayWa-Kreuzung wird ebenfalls in das Verkehrsgutachten einbezogen. Der Abteilungsleiter am Bauamt deutet an, dass es an dieser Kreuzung zu Verbesserungen kommen könnte. „Ob ein Kreisverkehr leistungsfähiger wäre als die ampelgesteuerte Kreuzung, ist abhängig von den einzelnen Verkehrsbeziehungen zwischen B16 und Landsberger Straße“.