Natur, Kultur und Kulinarik
Die Pfaffenhausener Firma Lutzenberger ist an einem besonderen Projekt in Unterammergau beteiligt
Pfaffenhausen An gleich zwei außergewöhnlichen Projekten in Oberbayern ist die Pfaffenhausener Baufirma Lutzenberger derzeit beteiligt. In München will die Straßenzeitung
zu ihrem 25-jährigen Bestehen ein temporäres Kunstwerk schaffen: Die Statue von Kurfürst Maximilian von Bayern auf dem Wittelsbacher Platz wird dazu von Ende Juni bis Mitte Oktober teils verhüllt. Mehr als 1000 Bauteile für das etwa zwölf Tonnen schwere Kunstwerk aus Holz und Stahl – eine Art Pavillon – entstehen gerade bei der Unterallgäuer Bauunternehmung, die die Straßenzeitung schon lange unterstützt.
Der Startschuss für ein weiteres besonderes Lutzenberger-Projekt fiel kürzlich in Unterammergau. Die internationale Unternehmensberatung „mSE Solutions“investiert dort in ein Innovationszentrum, Museum, Hotel und Restaurant. Der dreiteilige Gebäudekomplex soll im Sommer 2019 eröffnen.
Auf dem 7000 Quadratmeter großen Grundstück laufen die Arbeiten für ein Gebäudeensemble, das „neuen Raum für Innovation und Kultur schaffen soll“, so Bauherr Christian Zott, der aus dem Ammertal stammt und mit seiner Firma in seine Heimat investieren möchte. „Für mich bringt dieser Platz mit seiner Naturschönheit, guten Erreichbarkeit von München und engagierten Menschen, die das Projekt begleiten, die besten Voraussetzungen mit.“
2500 Quadratmeter Geschossfläche, verteilt auf drei Bauten sollen hier entstehen. Das erste Gebäude wird Innovation und Kunst beherbergen. Im Erdgeschoss ist Platz für Schulungen, Workshops und Basisentwicklungen der mSE Solutions sowie für Startups. „Wir möchten kreative Köpfe mit einem außergewöhnlichen Standort und unserer Erfahrung unterstützen, damit gute Ideen das Laufen lernen“, erklärt Zott. Auch in der Eingangshalle, dem Obergeschoss und der Freifläche findet Kreativität ihren Raum. Neben der Dauerausstellung aus der eigenen Kunstsammlung erwarten Besucher wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst.
Im zweiten Gebäude entsteht ein Boutique-Hotel mit zwölf Zimmern. Im dritten Gebäude erstrecken sich über zwei Ebenen Restaurant, Lounge und Bar. Im Sommer soll auch der Garten genutzt werden, mit Blick auf Skulpturen aus der Kunstsammlung.
Die reinen Baukosten liegen bei rund fünf Millionen Euro. An dem Bau werden insbesondere auch heimische Firmen beteiligt. Die Pfaffenhausener Firma Lutzenberger ist verantwortlich für den Rohbau der drei Bauteile. Teilweise muss sie dafür hochwertigen Sichtbeton herstellen. Laut Steffen Lutzenberger von der Geschäftsführung sind unter anderem 3500 Quadratmeter Decken, hunderte Tonnen Betonstahl und einige tausend Kubikmeter Beton zu verbauen. Die Bauzeit dafür beträgt rund sechs Monate. Die Pfaffenhausener Baufirma ist mittlerweile seit mehr als zehn Jahren am Markt in Garmisch-Partenkirchen aktiv, erklärt Steffen Lutzenberger. „Wir haben uns einen guten Namen gemacht.“Vieles laufe inzwischen über Mund-zu-Mund-Propaganda.
Das Projekt soll nicht nur die Wirtschaft in der Region stärken, sondern auch zum Anziehungspunkt für Touristen werden, die Kultur mit Natur verbinden möchten. Der Entwurf von der Schweizer Architekten „Wild Bär Heule“zielt mit der Verbindung von Moderne und Tradition auf das kulturinteressierte, naturliebende Publikum ab.
Der von der Fassade entkoppelte und nach unten gezogene Zierbund erinnere an den Giebel typischer Bauernhäuser und kontrastiere mit den dahinterliegenden Glasflächen, heißt es vom Bauherrn. „Wir dachten an einen kleinen Weiler. Die Gebäudegruppe im freien Feld bildet ein ländliches Ensemble, das mit traditionellen Bauformen spielt“, erläutert Architekt Thomas Wild. Leichte Variationen der Fassadenstruktur lockerten den Komplex optisch auf. Gleichzeitig erzeugten die mächtigen Vordächer Geborgenheit und eine räumliche Tiefe.
3500 Quadratmeter Decken aus dem Unterallgäu