Lebenstraum geht in Erfüllung
Edith und Alois Berger eröffnen ein Hotel in Scheidegg
Scheidegg/Ottobeuren Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer spricht von einem „Leuchtturmprojekt für das Allgäu“: In der Marktgemeinde Scheidegg (Westallgäu) ist das Hotel Edita eröffnet worden. Das Unterallgäuer Unternehmerehepaar Edith und Alois Berger hat 25 Millionen Euro in das 93-Zimmer-Haus auf Vier-Sterne-Niveau investiert. „Für uns geht ein Lebenstraum in Erfüllung“, sagt der 85-Jährige.
Berger ist als Unternehmen der Zuliefererbranche bekannt. Die Gruppe beschäftigt 2900 Menschen an weltweit 15 Standorten. „Wir wollten etwas unabhängig werden von der Automobilindustrie“, erklärt Alois Berger die Investition in ein Hotel. Der Name Edita ist eine Kombination aus ihren beiden Vornamen.
Das Haus bietet 93 Zimmer verschiedener Kategorien bis hin zur Suite mit 60 Quadratmetern, einen Wellnessbereich mit Blick auf die Allgäuer und Schweizer Berge, mehr als ein halbes Dutzend ElektroTankstellen und eine eigene Fahrradwerkstatt. Pschierer sprach deshalb bei der Eröffnung gestern von einem „Trendsetter“im Hotelsegment. Das Ehepaar Berger hat das Vorhaben privat finanziert und auf mögliche Zuschüsse des Freistaates verzichtet, hob er hervor.
Scheidegg ist die Touristenhochburg im Westallgäu. 500000 Übernachtungen zählt der Ort, allerdings rund 70 Prozent in Reha-Kliniken. Um den klassischen Tourismus zu fördern, hatte die Gemeinde über Jahre versucht, ein größeres Hotel anzusiedeln. Mit dem Edita will sich Scheidegg „neue Märkte erschließen“, sagt Bürgermeister Ulrich Pfanner. Das Haus zielt neben klassischen Urlaubern und Geschäftsreisenden auch auf Tagungen ab. Sieben entsprechende Räume mit Veranstaltungstechnik bietet das Haus. Zudem kann das benachbarte Kurhaus mitgenutzt werden, mit dem größten Veranstaltungssaal im Westallgäu. Pfanner dazu: „Tagungen können kommen. Von sechs bis 600 Personen ist alles möglich.“