Alles gegeben
Der TSV Mindelheim kämpft aufopferungsvoll gegen den TV Memmingen und verliert nur knapp. Das lässt für das Rückspiel hoffen, wenngleich zwei Spieler auszufallen drohen
Mindelheim Das Hinspiel in der Handball-Relegation zwischen dem TSV Mindelheim und dem TV Memmingen war gestern Abend nichts für schwache Nerven. Am Ende hatte der Bezirksoberligist aus Memmingen hauchdünn die Nase vorn und gewann mit 31:30. Doch verloren geben wollte sich beim TSV Mindelheim keiner.
„Noch ist gar nichts verloren. Wir können sicher auch in Memmingen mit einem Tor Unterschied gewinnen“, hatte TSV-Trainerin Stefanie Lewe unmittelbar nach der Partie im Mannschaftskreis gesagt. Woher sie diesen Optimismus nimmt? Den hat ihr im Prinzip die Mannschaft geliefert. Denn die Mindelheimer, die als Bezirksligist praktisch in der Außenseiterrolle waren, haben den klassenhöheren TV Memmingen alles abverlangt.
Schon vor dem Spiel wurde den gut 400 Zuschauern bewusst gemacht, dass heute keine Geschenke verteilt werden: Laute Heavy-Metal-Musik schallte während des Aufwärmens beider Mannschaften durch die Halle, die Mindelheimer Fans wappneten sich derweil mit zahlreichen Trommeln für das Spiel. Und das begann ganz nach dem Geschmack der Heimfans.
Schnell erspielten sich die Hausherren eine Drei-Tore-Führung (5:2). Doch dann gaben sie diese auch wieder aus der Hand (5:5). Weniger, weil Memmingen plötzlich einen Gang hochgeschaltet hätte, vielmehr machte der TSV Mindelheim in dieser Phase zu viele leichte Fehler. „Wir haben zu viele Dinger hergeschenkt“, sagte Lewe nach dem Spiel. Allerdings war auch eine gehörige Portion Pech dabei. Nicht weniger als fünf Angriffe landeten in den ersten 20 Minuten am Memminger Pfosten.
Hinzu kamen einige unnötige Zwei-Minuten-Strafen, mit denen die Gäste allerdings herzlich wenig anzufangen wussten. Dafür sorgte eine aggressive und stabile Mindelheimer Abwehr und mit Simon Jousma und Sascha Winter zwei bärenstarke Torhüter. In der Mitte wechselten sich Michael Thoma und Johannes Heimpel in schöner Regelmäßigkeit mit starken Einzelaktionen ab und auch Kreisläufer Simon Twachtmann und Außen Armend Fetahu machten ein starkes Spiel. Zur Pause führten die Mindelheimer denn auch verdient mit 18:17.
Im zweiten Durchgang allerdings genehmigten sich die Hausherren einen Hänger zu Beginn – und mussten prompt einem Zwei-ToreRückstand hintereherrennen. Nun war es an den Memmingern, sich einige Zeitstrafen einzuhandeln. „Die haben wir dann nicht so gut ausgenutzt“, haderte Lewe etwas.
Zu allem Überfluss mussten in der hektischen Schlussphase auch noch Johannes Heimpel (Platzwunde am Daumen) und Maximilian Moser (Armverletzung) angeschlagen vom Feld. „Ob es bei den beiden am Samstag geht, weiß ich noch nicht“, sagte Lewe.
Dann nämlich steht die Entscheidung über den möglichen Aufstieg an: Das Rückspiel findet am kommenden Samstag, 12. Mai, um 19.30 Uhr in Memmingen (BBZ-Halle) statt.